Am Wochenende kommt der Frühling in vielen Eifeldörfern ein Stückchen näher. Nach Anbruch der Dunkelheit werden auf den Höhen Räder, Kreuze oder Strohhaufen entzündet, um den Winter zu vertreiben. Dieser jahrhundertealte Brauch geht vermutlich auf die Kelten zurück.
Das Hüttenbrennen wird in jedem Ort unterschiedlich gefeiert. Meistens sammelt die Dorfjugend das Material für die Feuer ein. Neben Stroh kommt auch Wochen vorher gebundenes Reisig aus den Wäldern zum Einsatz. Auf einem Hügel wird alles aufgeschichtet und nach Anbruch der Dunkelheit entzündet.
Mädchen dürfen im Schaltjahr mitmachen
Wie das Feuer später aussieht, ist auch von Dorf zu Dorf verschieden. In Orten wie Bickendorf in der Südeifel wird ein Holzkreuz von 25 Jugendlichen mit Brennmaterial bestückt und mit Stroh ausstaffiert.
Die Vorbereitungen beginnen bereits am Samstag. Weil ein Schaltjahr ist, dürften auch Mädchen mitmachen, erzählt der Bickendorfer Bürgermeister Dietmar Tures. In anderen Orten müssen auch die Junggesellen oder die Freiwillige Feuerwehr ran.
Brennende Räder rollen die Eifelhügel hinunter
In anderen Orten, wie beispielsweise Neroth, Gerolstein-Gees oder Walsdorf, wird dem Winter mit einem Feuerrad eingeheizt. Die örtliche Feuerwehr bindet und stopft das Rad mit Stroh. Später wird es spektakulär einen Hügel hinunter gerollt.
Je besser das Rad läuft, desto besser werde das Jahr, teilt die Freiwillige Feuerwehr Neroth mit. Ist das Rad ausgebrannt, werden gemeinsam Eier gegessen, die die Dorfjugend zuvor eingesammelt hat.