Die Anklage erfolgte nach Angaben des Generalstaatsanwaltes bereits Ende Juni. Die 27-jährige Sarah B. aus Idar-Oberstein war laut Staatsanwaltschaft 2014 zusammen mit ihrer Schwester, ihrem Bruder und dessen Ehefrau nach Syrien zum "Islamischen Staat" gereist, um dort die IS-Terrormiliz zu unterstützen.
Sie soll dort drei IS-Kämpfer geheiratet haben, die alle starben. Der IS soll die Witwe finanziell versorgt haben. 2019 war sie von kurdischen Kämpfern festgenommen worden.
Prozess startet im September
Angeklagt ist sie wegen des dringenden Verdachts der Mitgliedschaft in der ausländischen terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat (IS)" und wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Der Prozess vor dem Oberlandesgericht in Koblenz beginnt laut Generalstaatsanwalt Brauer voraussichtlich am 13. September.
Bewährungsstrafe für IS-Rückkehrerin Lisa R.
Im März 2021 hatte das Oberlandesgericht Koblenz eine sogenannte IS-Rückkehrerin aus Idar-Oberstein zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht ordnete außerdem an, dass die Frau 250 Sozialstunden ableisten muss. Auch sie war wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt.
Lisa R. war nach eigenen Angaben 2013 zum Islam konvertiert und 2014 mit ihrem damaligen Mann nach Syrien gegangen. Die 30-Jährige soll nacheinander mit vier IS-Kämpfern verheiratet gewesen sein. Ihre drei Kinder leben in Pflegefamilien.