Etwa zwei Wochen ist es her: Im Ort Mandern im Hochwald war die Stimmung gereizt. Es hieß, in verschiedenen Wohnungen sollten Geflüchtete untergebracht werden. Der Bürgermeister von Mandern war darüber nicht informiert worden. Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell hatte die Wohnungen angemietet, diesen Sachstand aber dem Ortsbürgermeister nicht mitgeteilt. Und im Ort gab es immer mehr Gerüchte zur Unterbringung. Das hätte man vermeiden können, wie Ortsbürgermeister Tim Kohley (parteilos) meint.
Bessere Information über die Zuweisung von Geflüchteten
Am Montagabend hat die Verwaltung der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell dann zum Gespräch eingeladen. Zunächst mit den Ortsbürgermeistern. Auch Tim Kohley war dabei. Die Verwaltung gelobt Besserung: Mit den Bürgermeistern vor Ort wolle man sich künftig enger abstimmen, wo Geflüchtete unterkommen. Denn das werde auch auf dem Land immer mehr zur Herausforderung.
Schwierige Suche nach Wohnungen
Die erste Beigeordnete, Simone Thiel (CDU), sagte, die Verbandsgemeinde habe in diesem Jahr insgesamt 150 geflüchtete Menschen vom Land Rheinland-Pfalz zugewiesen bekommen. Das seien dreimal so viele wie im vergangenen Jahr.
Das bringe Probleme mit sich, so Thiel gegenüber dem SWR. Denn entweder seien die Kapazitäten nicht da oder die Bereitschaft fehle, Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Das gelte vor allem dann, wenn es um Einzelpersonen bei den Geflüchteten ginge. Die Verbandsgemeinde habe auch in Besprechungen mit den Ortsbürgermeistern in den vergangenen Monaten von der angespannten Wohnungslage berichtet. Allerdings hätten nur zwei Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde angeboten, dass sie freie Wohnungen anmieten könne.
Geflüchtete sollen dezentral untergebracht werden
Daher müsse die VG Saarburg-Kell auch künftig private Wohnungen selbst anmieten. Die Organisation seitens des Sozialamtes der VG habe sich bewährt. Der Fokus liege weiterhin darauf, dass Geflüchtete dezentral untergebracht werden, in kleineren Wohneinheiten. Die sollten im gesamten Gebiet der Verbandsgemeinde liegen.
Verwaltung bringt Geflüchtete in Wohngruppen unter
Da Wohnungen fehlten, würden auch mehrere geflüchtete Menschen in Wohngruppen einquartiert. Wegen der Zuweisung auch alleinreisender Geflüchteter sei die Verwaltung dazu übergegangen, zwei bis drei Menschen zusammen in einer Wohnung unterzubringen. Dabei werde versucht, Menschen aus gleichen Herkunftsländern und mit gleicher Muttersprache zusammen unterzubringen und dann auch die Betreuung sicherzustellen.
Guter Austausch mit den Bürgermeistern
Der Bürgermeister von Mandern sprach am Montagabend von einem guten Austausch mit der Verwaltung. Gleichzeitig sehe er aber auch noch Probleme.
Die Verbandsgemeinde hat ein Haus angemietet, in dem drei Gruppen untergebracht werden sollen. Doch Bürgermeister Kohley sagte, zunächst müsse der Brandschutz im Haus geprüft werden. Es gebe Hinweise, dass das Gebäude nicht den Vorschriften entspreche. Noch sei unklar, wann die Geflüchteten dort einziehen sollen. Das könne vielleicht schon Anfang des kommenden Jahres sein, vielleicht aber auch später. Bisher habe er nur gehört, dass es um Einzelpersonen, also keine Familien gehe.
Nach seiner Kenntnis würden im Haus maximal 15 Geflüchtete untergebracht. Er wisse nicht, aus welchen Ländern sie kämen. Gerade wenn alleinreisende Geflüchtete untergebracht werden, sei die Infrastruktur in einem kleinen Ort wie Mandern nicht ideal. Zudem gebe es Vorbehalte bei manchen Einwohnern. Vorkommnisse in anderen Orten schürten bei vielen Ängste, so der Ortsbürgermeister.
Auch für die Geflüchteten sehe er noch Nachholbedarf. So gebe es nur wenige Busverbindungen. Wenn der Sprachkurs in Saarburg sei, könnte der Transport zu einer Herausforderung werden. Kohley sagte, er sei froh, dass die Verwaltung der Verbandsgemeinde nun mehr Austausch in Aussicht gestellt hat. Mehr Transparenz könnte auch mit übergeordneten Ebenen, wie dem Kreis oder dem Land, nicht schaden.