Bei den Betreibern des Trailparks am Erbeskopf, Daniel Gregor und Martin Halm, war Ende Mai der Frust groß - jetzt ist es die Freude. Sie können - wenn auch verspätet - in die Saison starten.
Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) will noch in dieser Woche den Betrieb eines Liftes genehmigen, der die Mountainbike-Fans den Berg hochzieht. "Jetzt ist der Plan, dass wir alles vorbereiten und am kommenden Sonntag um 10 Uhr loslegen können", sagt Martin Halm.
Bürokratie verhindert Betrieb
Für die Trailpark-Betreiber endet dann am Sonntag auch eine Bürokratie-Odyssee, die mit einem Wetterereignis Anfang des Jahres begann. Im Januar stürzten mehrere Bäume in den Lift, der die ganzen Jahre zuvor die Mountainbiker den Berg hochzog. Seitdem ist er kaputt.
Der einfach erscheinende Plan B: Die Nutzung eines Liftes nebenan, der nach Angaben von Martin Halm seit vier Jahren für den Wintersport nicht in Betrieb war. Den Lift reparieren die Trailpark-Betreiber sogar.
Liftbetrieb: LBM prüft umfangreich
Doch ganz so einfach sollte es nicht werden: Nach Angaben des LBM muss die Nutzung des Lifts genehmigt werden, weil dieser bislang nicht als Lift für Mountainbikes genutzt, sondern als Skilift vom Zweckverband "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" betrieben wurde. Der Verband und bisherige Nutzer haben im Mai den Trailpark-Betreibern den Lift zur Nutzung überlassen, so eine Sprecherin des LBM.
Demnach müssen in solchen Fällen verschiedene Dinge geprüft werden, beispielsweise, ob der neue Betreiber zuverlässig und ausreichend versichert ist sowie einen Betriebsleiter stellen kann - kurz, ob die Betriebssicherheit gewährleistet ist. Aber auch, ob es möglich ist, den Lift für Mountainbikes zu nutzen. Es würden technische Prüfberichte benötigt, die ein Sachverständiger erstelle, teilte der LBM mit.
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Auswirkungen auf Naturschutz?
Die SGD Nord als obere Naturschutzbehörde habe ebenfalls eine Stellungnahme abgeben müssen, weil sich die Nutzungsart geändert habe und zu prüfen gewesen sei, unter welchen naturschutzfachlichen Aspekten der Betrieb zugelassen werden könne. Viel Bürokratie also, die jetzt erst nach mehreren Wochen erledigt ist.
Trailpark-Betreiber am Erbeskopf sind bereit
Die fehlende Genehmigung wurde für Martin Halm und Daniel Gregor zu einem Geschäftsrisiko. Auch Marco Best, Gastronom des Hunsrückhauses am Erbeskopf, beklagte, dass ihm die Einnahmen wegbrechen. "Normalerweise hatten wir hier an den Wochenenden etwa 300 Mountainbiker, die zu Mittag gegessen haben."
Martin Halm ist deswegen jetzt froh darüber, dass es weitergeht. Er freut sich aufs Wochenende und den verspäteten Saisonstart. Normalerweise startet die Saison an Ostern.
Insgesamt fünf Trails stehen den Mountainbikern, die auf die höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz kommen, am Sonntag zur Verfügung, sagt Martin Halm. Er hat jetzt nur noch einen Wunsch: "Jetzt hoffen wir, dass es gutes Wetter gibt."