Im Trierer Stadtteil Ehrang ist Ortsvorsteher Bertrand Adams mittendrin. Er geht durch die Straßen und ist dabei Ansprechpartner für alle Anliegen, die die Betroffenen seit dem Hochwasser vor knapp acht Wochen haben. Ganz besonders die Frage nach den Heizungen drängt, denn der Winter naht. Im Oktober startet normalerweise die Heizsaison. Die Stadtwerke Trier (SWT) wollen nun dafür sorgen, dass im Winter niemand frieren muss.
Acht Bautrupps arbeiten an den Gasanschlüssen
Vom Hochwasser waren in Trier-Ehrang 690 Häuser betroffen, viele Öltanks sind in den Kellern kaputt gegangen. Nach Angaben der SWT waren 335 Erdgasanschlüsse betroffen, die nun wieder repariert werden müssen. Außerdem wollen die Stadtwerke das bestehende Erdgasnetz um zwei Kilometer ausbauen. Denn viele Ehranger wollen nach dem Hochwasser von Öl auf Gas umstellen. Zwei Bautrupps der SWT arbeiten derzeit an den neuen Erdgasanschlüssen. Ab Mitte September sollen sie von sechs weiteren Bautrupps von Baufirmen unterstützt werden.
Notlösung: Gastanks vor den Häusern oder im Keller
Bis das Erdgasnetz in Trier-Ehrang fertig ausgebaut ist, dauert es nach Angaben der SWT bis mindestens zur Heizperiode 2022. Mit Gastanks und Gasflaschen vor den Häusern oder im Keller soll gewährleistet werden, dass die Menschen bereits in diesem Winter heizen können.
Ortsvorsteher in Ehrang: Viele realisieren die Katastrophe jetzt erst
Auch knapp acht Wochen nach dem Hochwasser sind die Menschen in Trier-Ehrang noch jeden Tag in ihren Häusern am Arbeiten. Halbe Hausfassaden sind abgerissen, auch innen ist der Putz von den Wänden gerissen. Erst jetzt werde den Menschen bewusst, was sie durch das Hochwasser verloren hätten, so der Ortsvorsteher. Das sei eine sehr schwierige Situation für die Psyche der Betroffenen. Viele wüssten im Moment nicht, wie sie das alles wieder aufbauen sollen. Die Soforthilfen des Landes und die Spenden der Gemeinschaft Ehranger Ortsvereine seien zwar bereits an die Betroffenen ausgezahlt. Doch die versprochene Aufbauhilfe des Bundes lasse auf sich warten.