Seit mehreren Jahren ist es das gleiche desolate Bild auf einem verlassenen Parkplatz am nördlichen Ende der Eltzstraße am Ortseingang von Trier-Pfalzel. Verpackungsmüll, Sperrmüll und Fäkalien werden hier entsorgt. Denn hier rasten viele Fernfahrer. Eine Toilette oder Mülleimer gibt es hier aber nicht.
Für die Ortsvorsteherin von Trier-Pfalzel, Margret Pfeiffer-Erdel, sind dies menschenunwürdige Zustände. "Wir bedauern die Lkw-Fahrer, die hier unter erbärmlichen Zuständen übernachten", sagt sie.
"Wenn wir den Müll an den sogenannten 'Dreck-weg-Tagen' nicht wegräumen, dann türmt er sich auf", berichtet die Ortsvorsteherin. Dosen, Essensreste, Flaschen mit Urin, Tüten mit Fäkalien, alte Ölkanister, Tabakverpackungen und vieles mehr seien auf dem Parkplatz zu finden.
Die Lkw-Fahrer auf dem verlassenen Parkplatz haben ihre Gründe, wieso sie dort stehen bleiben. Ein Fernfahrer sagt, dass er am Morgen die Fabrik gegenüber vom Parkplatz beliefert. Früher hätten sie auf einem Platz der Firma stehen dürfen, heute nicht mehr.
Dass die Lkw-Fahrer auf dem Rastplatz bei Trier-Pfalzel Pause machen können, ist unter den Brummi-Fahrern kein Geheimnis. Das spreche sich schnell rum, sagt einer. Denn es sei schwer, überhaupt Rastplätze zu finden, auf denen man mit seinem Lkw stehen bleiben könne. Da kämen solche Orte, die nah an der Autobahn liegen, gelegen.
Trierer Hafengesellschaft fühlt sich nicht für den Rastplatz verantwortlich
Bereits vor drei Jahren hat die Pfalzeler Ortsvorsteherin das Problem bei der Stadt Trier und der Trierer Hafengesellschaft vorgebracht. Für den Geschäftsführer des Trierer Hafens, Volker Klassen, gibt es mehrere Gründe, sich des Problems nicht anzunehmen.
Klassen ist der Meinung, dass die Fahrer, die in Trier-Pfalzel anhalten, nicht den Hafen beliefern, sondern dort einfach nur Pause auf der Durchfahrt machen. Es gebe zu wenige Rastplätze in der Region. "Unsere Fernfahrer werden bei uns im Hafen versorgt. Hier können sie ihren Müll loswerden und auch Sanitäranlagen mit Klo und Dusche nutzen."
Klassen habe bereits überlegt, wie man dort einen richtigen Rastplatz für Lkw-Fahrer mit Sanitäranlagen und Mülleimern einrichten könnte. Doch konkrete Pläne gibt es aktuell keine. Er argumentiert, dass für den Hafen zu viele Kosten entstehen würden.
Denn es reiche nicht, einfach nur Toiletten und Mülleimer zur Verfügung zu stellen. Man müsse die Toiletten auch regelmäßig putzen. Um gegen Vandalismus vorzugehen, könne Klassen sich solch ein Konzept auch nur vorstellen, wenn die Fahrer eine Gebühr für die Nutzung zahlen. Außerdem sei das Gelände des aktuellen verdreckten Parkplatzes in städtischer Hand, sagt Klassen und auf dem Hafengelände gebe es keinen Platz mehr.
Stadt Trier hat andere Pläne für den verdreckten Parkplatz
Doch auch bei der Stadt Trier gibt es keine Bereitschaft, den Lkw-Fahrern in Trier-Pfalzel eine angemessene Rast-Möglichkeit anzubieten. Auf unsere Nachfrage hieß es, dass Fernverkehr auf Autobahnen stattfindet und das sei eine Sache des Bundes.
Solch einen Rastplatz einzurichten, sei keine Aufgabe der Kommunalverwaltungen. Denn der Betrieb eines solchen Rastplatzes sei nicht wirtschaftlich. Zentral sei jedoch, dass Lkw-Rastplätze schlichtweg nicht in Städte gehörten. Deswegen prüfe sie aktuell, ob die Fläche geschlossen werden kann.
Ratten und Ungeziefer tummeln sich am Eingang von Trier-Pfalzel
Für die Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel ist dies keine Lösung. "Sie stellen sich dann irgendwo anders hin. Dann wird das Problem verlagert." Aktuell reinigt die Stadt den Platz zwei Mal im Jahr. Doch das würde nicht reichen. Denn mittlerweile würden sich dort Ratten und Mäuse tummeln. Darüber würden sich auch die Anwohner beschweren. All das hat Pfeiffer-Erdel der Stadt Trier gemeldet. Auf eine Antwort wartet sie jedoch noch immer.