Branche ist optimistisch

Moselwinzer: "Die neuen Jahrgänge kommen gut an"

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Autor/in
Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach

In Bernkastel-Kues präsentieren die Winzer des Vereins Bernkasteler Rings den Händlern ihre neuen Weine. Martin Kerpen ist Vorsitzender des Vereins. Trotz guter Verkaufszahlen sieht er viele Herausforderungen auf die Winzer zukommen.

Martin Kerpen ist seit zwölf Jahren der Vorsitzende des Bernkasteler Rings, der ältesten Weinversteigerungsgesellschaft im Weinanbaugebiet Mosel. Mitglieder des Bernkasteler Rings sind Spitzenweingüter von Mosel, Saar und Ruwer. Der Verein wurde 1899 gegründet und veranstaltet jährlich eine Weinpräsentation und im September eine Weinversteigerung. Bei der kommen auch regelmäßig Flaschen für mehrere hundert Euro unter den Hammer.

Martin Kerpen ist seit zwölf Jahren der Vorsitzende des Bernkasteler Rings. Das ist die ältesten Weinversteigerungsgesellschaft im Weinanbaugebiet Mosel. Mitglieder des Bernkasteler Rings sind Spitzenweingüter von Mosel, Saar und Ruwer.
Martin Kerpen ist der Vorsitzende des "Bernkasteler Rings". Der Verein wurde vor mehr als 120 Jahren gegründet.

SWR Aktuell: Herr Kerpen, wie verkaufen sich die Weine von Saar und Mosel in Zeiten vieler Krisen?

Martin Kerpen: Die Geschäfte laufen bis dato sehr gut. Ich habe bisher von keinem meiner Kollegen gehört, dass der Verkauf schlecht läuft. Wir müssen natürlich abwarten, wie die neuen Preissteigerungen, die wir überall haben, beim Verbraucher ankommen. Das wird unser großes Fragezeichen für die kommenden Monate sein. Aber bezogen auf Strafzölle, bezogen auf Corona, bezogen auf irgendwelche andere Hürden in den vergangenen Jahren können wir Winzer sagen, dass wir jetzt die Gewinner sind.

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Winzer müssen die Preise anheben

SWR Aktuell: Für wen könnten die Preissteigerungen zum Problem werden?

Kerpen: Heute sind in erster Linie die Gastronomie und der Fachhandel eingeladen, die neue Produkte suchen. Wie sehr diese nach den Preisen schauen, kann ich nicht sagen. Die haben aber natürlich auch Limits. Hier muss man einfach abwarten. Bei den Spitzenweinen hingegen sehe ich gar keine Probleme. Da reden wir ja von kleineren Mengen, die weltweit nachgefragt werden. Ich sage jetzt mal ganz einfach: Ein Japaner, ein Chinese, ein Amerikaner, der weinverliebt ist, dem ist es egal, ob der Wein 35 oder 40 Euro kostet. Das Problem könnte eher im unteren Segment liegen. Da kann schon der eine oder andere sagen, ich muss das noch mal nachkalkulieren und mir Gedanken machen.

SWR Aktuell: Die Winzer präsentieren hier in einem großen Rahmen zum ersten Mal ihre neuen Weine. Gibt es schon Resonanz?

Kerpen: Ja und sie fällt positiv aus. Wir hatten alle Angst, dass die Weine wegen des sehr heißen Sommers sich nicht so rieslingtypisch präsentieren. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, es ist viel besser als wir gedacht haben.

Klimawandel bleibt für Winzer größte Herausforderung

SWR Aktuelle: Worin sehen Sie die größte Herausforderung für die kommenden Jahre?

Kerpen: Die größte Herausforderung ist einfach das Wetter. Wie haben jetzt schon wieder zu wenig Regen. Die größte Herausforderung wird sein, das wir diesen Klimawandel in unseren Weinbergen geregelt bekommen. Dass die Weinberge nicht leiden und wir nach wie vor unseren typischen Moselriesling erzeugen können.

SWR Aktuell: Wie blicken Sie in die Zukunft?

"Ich bin grundsätzlich ein optimistischer Typ."

Kerpen: Grundsätzlich bin ich ein optimistischer Typ. Ich denke, wenn es einer richtig anpackt, dann klappt das auch. So sehen es auch alle meine Kollegen.