Kurz nach dem Beginn der Lehrgänge an zwei Bundeswehrstandorten habe der Militärische Abschirmdienst (MAD) verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich die Zufahrten zu den Kasernen beobachtet worden seien, berichtete das Magazin am Freitag. Betroffen waren demnach die Standorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern.
MAD hält sich bedeckt zu möglichem Spionageakt
Der MAD erklärte auf Anfrage des SWR, zu möglichen Ergebnissen von Abwehroperationen äußere man sich nicht. Die Präsidentin des MAD, Martina Rosenberg, sagte allerdings in einem Interview mit der Bundeswehr, wenn es entsprechende Erkenntnisse gebe, müsse der MAD sehr genau schauen. Beispielsweise wenn eine Drohne über ein Munitionslager fliege oder über eine Ausbildungsstätte mit ukrainischen Soldaten, dann werde geprüft, ob es sich um ein Versehen oder um Sabotage oder Spionage handle.
Überflug der Übungsplätze mit Kleindrohnen
Laut "Spiegel" sind die Übungsplätze nach MAD-Erkenntnissen auch mehrmals mit Kleindrohnen überflogen worden, um die Ausbildung der ukrainischen Soldatinnen und Soldaten zu beobachten. In Sicherheitskreisen werde vermutet, dass die russischen Dienste außerdem versucht haben könnten, die Mobilfunkdaten der Ukrainerinnen und Ukrainer mit speziellen Geräten auszuspähen.
In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 aus, in Grafenwöhr trainierten US-Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen.