Fast 5,2 Millionen Atemschutzmasken sind in Rheinland-Pfalz in der Verbrennung gelandet. Die meisten davon waren FFP2-Schutzmasken. Das teilte das zuständige Landesamt für Soziales dem SWR mit.
Nachdem die pandemische Lage und damit einhergehend die Maskenpflicht im öffentlichen Raum gefallen sind, konnten die Masken nicht vor Ende der Haltbarkeitsdaten aufgebraucht werden, wie das Landesamt mitteilte.
Verbrennung von 755 Millionen Schutzmasken Darum haben FFP2-Masken ein Ablaufdatum
Mindestens 755 Millionen Corona-Schutzmasken sollen nach Plänen des Bundes verbrannt werden, weil sie nicht mehr haltbar sind. Doch warum haben Schutzmasken überhaupt ein Haltbarkeitsdatum?
Masken wurden teils an Praxen und Co gegeben
"Trotz intensiver Bemühungen auch während der Fastnachtszeit der Bevölkerung einen kostenlosen Infektionsschutz anzubieten, war letztendlich eine Vernichtung von FFP2-Masken sowie OP-Masken, deren Haltbarkeitsdatum überschritten war, unumgänglich", berichtete eine Sprecherin des Landesamts gegenüber der dpa.
Dem SWR teilte das Landesamt zudem mit, dass in den vergangenen Monaten zwar Schutzmasken an medizinische Einrichtungen wie Arztpraxen gegeben worden seien. Allerdings seien es zu viele gewesen, um sie alle abzugeben. Die gelagerten Masken haben dann ihr Haltbarkeitsdatum überschritten.
Warum haben medizinische Masken überhaupt ein Haltbarkeitsdatum?
Dass Masken ein Ablaufdatum haben, liege an der Filterschicht zwischen den Stoffschichten der Masken, sagte Stefan Bergmann vom Maskenverband Deutschland dem WDR. Die Schicht bestehe aus einem komplexen Vlies, das aus dem Kunststoff Polypropylen hergestellt wird. Dieses Vlies wird elektrostatisch aufgeladen und Viren so im Vlies festgehalten. Da diese Ladung mit der Zeit nachlasse, würden FFP2-Masken in der Regel nach zwei oder drei Jahren nicht mehr ausreichend schützen.
Warum müssen Masken verbrannt werden?
Das liegt laut Bergmann am Kunststoffanteil der Masken. Er verrottet nicht. Masken müssten daher verbrannt werden - und können nicht auf Deponien gelagert werden. Andernfalls könnte der Kunststoff nach Jahrzehnten im Erdreich oder der Natur landen.
Bundesweit mindestens 755 Millionen Masken vernichtet
Neben Rheinland-Pfalz plant auch ein Großteil der anderen Bundesländer eine Verbrennung nicht mehr brauchbarer Corona-Masken oder hat diese bereits durchgeführt, wie einer Abfrage der "Welt" bei den Landesgesundheitsministerien ergab.
Der Bund will wie geplant Hunderte Millionen Corona-Masken mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum in die Müllverbrennung geben. Die "Welt" berichtet unter Berufung auf eine Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums von mindestens 755 Millionen OP- und FFP2-Masken, die vernichtet werden sollen. Kritiker werfen dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU vor, zu viele Masken angeschafft und dadurch unnötig hohe Kosten verursacht zu haben.