Tierhalter und Betriebe in RLP müssen jetzt mit neuen Auflagen rechnen. Das Virus wird über kleine, blutsaugende Mücken übertragen. Deshalb müssen zum Beispiel Tiere, die sich mit der Krankheit anstecken könnten, mit Insektenmitteln behandelt werden, bevor sie in seuchenfreie Gebiete transportiert werden. Das Ministerium bittet Tierhalterinnen und Tierhalter, ihre Tiere sorgfältig zu beobachten. Das Auftreten von Krankheitssymptomen soll sofort bei den zuständigen Veterinäramtern gemeldet werden.
Bei Rindern verläuft die Krankheit meist milder. Für Schafe und Ziegen endet die Krankheit aber meist tödlich. Die Krankheit äußert sich bei ihnen unter anderem durch hohes Fieber, ein entzündetes Maul und eine geschwollene Zunge. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können also bedenkenlos verzehrt werden.
Jetzige Virusvariante deutlich stärker als bisher
Vom Blauzungenvirus gibt es 24 verschiedene Varianten. Für den jetzigen Fall ist es das erste Mal, dass Typ 3 in Rheinland-Pfalz nachgewiesen wurde. Gegen diesen Typen gibt es bisher keinen zugelassenen Impfstoff in Europa. Nach Informationen des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit (FLI) ruft dieser Typ deutlich stärkere Symptome bei den Tieren hervor. Auch die Sterblichkeitsrate bei Rindern und Schafen sei höher.
Im Juni letzten Jahres hatte Deutschland den Status "frei von Blauzungenkrankheit" erreicht. Allerdings traten seit Herbst neue Fälle in Bremen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf.