Rhein, Bahnstrecke und Straßen waren gesperrt

Vier Weltkriegsbomben bei Rüdesheim unschädlich gemacht

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In der Nähe des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim am Rhein sind vier Weltkriegsbomben gefunden worden. Alle vier Blindgänger sind inzwischen unschädlich gemacht.

Drei 50-Kilogramm-Sprengkörper wurden laut Kreisbrandmeister Michael Ehresmann entschärft. Die vierte, 125 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe musste nach Polizeiangaben kontrolliert gesprengt werden. Es habe keine Zwischenfälle gegeben, so die Bilanz von Ehresmann.

Beteiligt an der Aktion mit britischen und US-amerikanischen Blindgängern waren der Kampfmittelräumdienst, Polizei, Ordnungsamt, Hessen-Forst, Deutsche Bahn, Rettungsdienst und Feuerwehr.

Aktion verlief schneller als erwartet

In einer ersten Einschätzung waren die Behörden von einem Einsatz bis mindestens Mitternacht ausgegangen. Insbesondere die große Bombe wurde laut Ehresmann als "kritisch" eingeschätzt. Letztlich ging aber dann doch alles schneller als erwartet. Die letzte Bombe war gegen 19.30 Uhr unschädlich gemacht.

Jagdschloss Niederwald wurde evakuiert

Für die Entschärfung wurden die rechtsrheinische Bahnstrecke sowie die parallele Bundesstraße 42 gesperrt. Auch die Rhein-Schifffahrt sowie die Rüdesheimer Seilbahn wurden zur Sicherheit gestoppt. Alle Sperrungen wurden am Dienstagabend wieder aufgehoben.

Betroffen waren auch alle Feld- und Wanderwege in der Nähe des Niederwalddenkmals. Das Jagdschloss Niederwald mit 40 Gästen wurde evakuiert. Es war das einzige Gebäude, das evakuiert werden musste.

In Rüdesheim am Rhein müssen vier Weltkriegsbomben entschärft werden. Deswegen haben Polizei und Feuerwehr den Bereich großräumig abgesperrt.
In Rüdesheim am Rhein müssen vier Weltkriegsbomben entschärft werden. Deswegen haben Polizei und Feuerwehr den Bereich großräumig abgesperrt.

Experten des hessischen Kampfmittelräumdienstes und von Hessen-Forst hatten die vier Blindgänger bei Sondierungen mithilfe historischer Luftaufnahmen entdeckt. "Es ist bekannt, dass hier im Zweiten Weltkrieg viele Bomben abgeworfen wurden", sagte Ehresmann.

Dieses Gebiet rund um das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein musste wegen der Bombenentschärfungen gesperrt werden.
Dieses Gebiet rund um das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein musste wegen der Bombenentschärfungen gesperrt werden.

Anwohner wurden über Warn-App von Sperrungen informiert

Die Anwohnerinnen und Anwohner waren aufgefordert worden, den abgesperrten Bereich großräumig zu meiden. Über die Entschärfung der Weltkriegsbomben seien sie unter anderem über eine Warn-App informiert worden. Eigentlich sollte die Entschärfung gegen 16 Uhr beginnen. Aber zu dieser Zeit waren noch viele Wanderer im Wald rund um das Niederwalddenkmal unterwegs. Die Polizei hatte das Gebiet mit einem Hubschrauber und Wärmebildkamera abgesucht. Es habe eine Weile gedauert, bis alle den Wald verlassen hätten, sagte Ehresmann. Deshalb war auch die Seilbahn vom Niederwalddenkmal nach Rüdesheim noch länger in Betrieb gewesen.

Erst vor einem Jahr wurden am Niederwalddenkmal Bomben gefunden

Im September letzten Jahres wurden in der Nähe des Niederwalddenkmals schon einmal Weltkriegsbomben gefunden. Damals handelte es sich um drei Fliegerbomben, die bei Kontrollen des Kampfmittelräumdienstes gefunden worden waren.

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SWR