Für Briefmarkensammler ist der "Schwarze Einser" eine absolute Kostbarkeit. Am 1. November 1849 hatte nämlich das Königreich Bayern als erstes Land in Deutschland Briefmarken eingeführt. Der "Schwarze Einser" ist also die erste deutsche Briefmarke. Und damit besonders wertvoll: Bei einer Auktion brachte sie jetzt 440.000 Euro ein. Das Startgebot lag bei 250.000 Euro.
Laut André Schneider vom Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler handelt es sich nicht nur um die älteste deutsche Briefmarke. Der "Schwarze Einser" wurde sogar an seinem Erscheinungsdatum, dem 1. November 1849, auf einem Brief verwendet und abgestempelt. In Fachkreisen ist der Brief ein so genannter Ersttagsbrief.
"Schwarzer Einser" war für Drucksachen bestimmt
Der "Schwarze Einser" hatte im Jahr 1849 einen Wert von einem Kreuzer. Mit ihm durften nur Drucksachen, also gedruckte Papiere, verschickt werden. Der Brief mit dem "Schwarzen Einser", der jetzt versteigert wurde, war laut Auktionshaus für einen gewissen Josef Salegg in Hengersberg in Bayern bestimmt.
"Er enthält ein gedrucktes Formular, mit dem ein Handlungsreisender darum bittet, dem Kaufhausbesitzer Salegg seine Aufwartung machen zu dürfen", erzählt André Schneider vom Auktionshaus. Der Brief sei vollständig erhalten und in gutem Zustand, so Schneider. Vor 50 Jahren habe ihn ein bedeutender deutscher Philatelist unter anderen Briefen entdeckt. Seitdem sei der Ersttagsbrief mit dem "Schwarzen Einser" in dessen privater Sammlung.
Weltweit älteste Briefmarke stammt aus Großbritannien
Als weltweit älteste Briefmarke gilt übrigens die "One Penny Black" aus Großbritannien. Sie wurde neun Jahre vor dem "Schwarzen Einser" herausgegeben.