Mit dem Urteil am Dienstag folgte das Landgericht Darmstadt der Staatsanwaltschaft und einem der beiden Verteidiger. Sie hatten auf eine vorerst unbefristete Unterbringung der ehemaligen Studentin aus Mainz plädiert. Diese für eine ambulante Therapie auf Bewährung auszusetzen, wie vom anderen Verteidiger gefordert, lehnte die Kammer ab. "Soweit ist die Beschuldigte noch nicht", sagte der Vorsitzende Richter Volker Wagner in der Urteilsbegründung.
Angeklagte Mainzerin hat paranoide Schizophrenie
Ärzte hatten bei der Mainzerin eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Sie hatte gestanden, in der Nacht zum 23. August 2021 Chemikalien in Milch, Honig und Wasser für Kaffee und Tee gegeben zu haben. Sie habe Angehörige des Fachbereichs Materialwissenschaften an der Uni mit dem Gift eine Lektion erteilen wollen. Sieben Menschen schluckten die Chemikalien beim Kaffee- und Teetrinken, einer war kurzzeitig in Lebensgefahr.
Giftanschlag an Uni Darmstadt: Angeklagte Mainzerin legt Geständnis ab
Die ehemalige Studentin hatte sich wegen ihrer Psychose von Fachbereichsmitgliedern verfolgt gefühlt, was auch von ihr verfasste Schreiben zeigten. Diese hatten Ermittler gefunden. In dem Verfahren bestritt die Beschuldigte den Vorwurf des versuchten Mordes.