Mitte Oktober sahen die Prognosen der Mainzer Fastnachtsvereine zum Kartenverkauf für die kommende Kampagne noch düster aus. Die Fastnachter sorgten sich um strengere Corona-Regeln und steigende Kosten - der Kartenverkauf lief schleppend. Das hat sich zumindest ein bisschen geändert.
Keine Absagen von Veranstaltungen beim MCC
"Es ist zum Glück keine Oberkatastrophe geworden", sagt der Präsident des Mainzer Carneval Clubs (MCC), Florian Sitte. Zweidrittel der Karten seien verkauft, das sei zwar nicht vergleichbar mit den Jahren vor Corona, zumindest müssten aber keine Veranstaltungen abgesagt werden. Sitte rechnet damit, dass der ein oder andere Kurzentschlossene noch im Januar ein Ticket für die Saalfastnacht kaufen wird. Wegen der gestiegenen Nebenkosten hat der MCC - wie andere Vereine auch - die Preise erhöhen müssen.
Mehr Karten für Saalfastnacht nach dem 11.11. verkauft
Der Präsident des Gonsenheimer Carneval Vereins (GCV), Martin Krawietz, berichtet, dass der Kartenvorverkauf nach den Veranstaltungen am 11.11. angezogen habe. Die Leute hätten gemerkt, dass Fastnachtsveranstaltungen in Innenräumen wieder gut möglich seien. Für die Stehung des GCV in der Rheingoldhalle im Februar seien nach zwei Stunden über 1.000 Tickets weggewesen, so Krawietz. Allerdings plane man die Veranstaltungen mit einem Viertel weniger Menschen als noch vor der Corona-Pandemie.
Älteres Publikum mit Ticketkäufen noch zögerlich
Die Mainzer Prinzengarde veranstaltet in der kommenden Kampagne nicht wie sonst zwei Gardesitzungen, sondern nur eine. "Wir wollten lieber eine volle Sitzung anstatt zwei halb volle, so Vorstandsmitglied Steffen Rühl. Das habe auch geklappt. Die Gardesitzung Anfang Februar in der Rheingoldhalle sei ausverkauft. Er habe den Eindruck, dass vor allem das ältere Publikum nach wie vor zögerlich mit Veranstaltungen in Innenräumen sei.
Kartenvorverkauf zäher als vor Corona-Pandemie
Beim Mainzer Carneval-Verein (MCV) läuft der Kartenvorverkauf erst seit Mitte November. Dafür sehe es ganz gut aus, zwei Sitzungen seien schon fast dreiviertel voll, so ein Sprecher. Trotzdem sei die Kauf-Stimmung nicht so euphorisch wie vor der Corona-Pandemie.
Wirtschaftliche Lage der Menschen ist nach wie vor Thema
Das hat auch Andreas Schmitt von den Eiskalten Brüdern bemerkt. Viele Leute überlegten aktuell zwei Mal, für was sie ihr Geld ausgeben. Das merke man auch an den Ticketverkäufen. "Da ist noch Luft nach oben", sagt Schmitt. Die Veranstaltung im kurfürstlichen Schloss Ende Januar sei ausgebucht. Die Saalmiete sei moderat, allerdings rechne man mit sehr hohen Nebenkosten.