Am häufigsten würden Katzen und kleine Hunde abgegeben, erzählt Thomas Strack vom Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz. Gebracht würden die Kadaver häufig von Tierärzten, die die Tiere eingeschläfert hätten, aber auch von Privatpersonen. Und das sei durchaus emotional, so Strack, denn schließlich seien Haustiere für viele Menschen Familienmitglieder.
Totes Haustier entsorgen: "Es fließen viele Tränen"
"Viele Menschen, die mit ihren toten Haustieren kommen, sind sehr sehr traurig und weinen", berichtet Strack. "Hier haben sich schon Dramen abgespielt, denn nach vielen Jahren Abschied von einem Familienhund oder der lieb gewonnenen Katze zu nehmen, ist schwer." Die Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes könnten den Menschen in ihrer Trauer nur bedingt helfen. Aber ihnen sei durchaus bewusst, dass es nicht alltäglich ist, ein totes Haustier abzugeben.
Auch Feuerwehr bringt tote Tiere
Regelmäßig bringen auch Feuerwehr und Straßenreinigung tote Tiere, die am Straßenrand gefunden wurden: Hasen, Füchse oder auch kleinere Rehe. Kadaver dürften nicht einfach am Straßenrand liegen bleiben und dort verwesen. "Hier geht es auch um Seuchenschutz", erläutert Thomas Strack. Die Mitarbeiter der Schadstoffannahmestelle verpacken die Kadaver in spezielle Papiersäcke und bringen sie in einen Kühlraum. Dort herrschen Temperaturen von minus 20 Grad.
Tierbestattung Tote Haustiere – Entsorgen oder beerdigen?
Wenn das geliebte Haustier stirbt, müssen Herrchen oder Frauchen entscheiden, ob sie das Tier im eigenen Garten beerdigen, über den Tierarzt entsorgen oder es einäschern lassen.
Kadaver werden in Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht
Von dort werden die toten Tiere in eine Tierkörperbeseitigungsanlage in Rivenich in der Eifel gebracht. "Die Kadaver werden dort weiter verwertet", erklärt Thomas Strack, "aus ihnen wird Tiermehl und Fett gewonnen." Die tierischen Fette würden an die Biodiesel-Industrie weitergegeben und dort zu Biokraftstoff weiterverarbeitet. Verwertet würden dort nicht nur Haustiere, sondern auch Schlachtabfälle und "gefallene" Tiere aus der Landwirtschaft.
Immer mehr Tierbestattungen
Thomas Strack von der Stadt Mainz kann verstehen, dass gerade dieser Gedanke Haustierbesitzern nicht besonders gut gefällt. Dennoch sei es in Mainz verboten, sein Tier privat im eigenen Garten zu beerdigen. Der korrekte Weg ist also die Abgabe beim Recyclinghof in Budenheim. Wer das nicht möchte, könne sich auch an Tierbestatter wenden, die die Haustiere einäschern, sagt Thomas Strack: "Wir merken, dass das immer mehr Menschen machen, denn inzwischen werden hier beim Recyclinghof weniger Haustiere abgegeben, als noch vor einigen Jahren."