Auf den Autohöfen entstehen Hotels für LKW-Fahrer, die aus umgebauten Containern bestehen

Statt Schlafen in der Kabine

Hotelzimmer in Containern für Lkw-Fahrer in Wörrstadt

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AUTOR/IN
Sabine Steinbrecher

Brummifahrer sind oft wochenlang unterwegs. Auf mehreren Autohöfen werden für sie jetzt Container mit Hotelzimmern aufgebaut. Auch im rheinhessischen Wörrstadt.

An der A63 bei Wörrstadt (Landkreis Alzey-Worms) können die Lkw-Fahrer künftig das "Roatel" ansteuern. Der Name verbindet die englischen Wörter "Road" und "Hotel". Das Konzept: Lange Seefrachtcontainer werden zum Tiny-Hotel umgebaut.

Ein Container mit 30 Quadratmetern hat vier Einzelzimmer mit vier Eingängen nebeneinander. Die Zimmer sind schall- und wärmeisoliert, haben ein elektrisches Klimagerät mit Heizung. Auf rund sieben Quadratmetern ist alles Nötige untergebracht: ein Bett, darüber ein Fernsehgerät, eine Dusch-Nische, ein Waschbecken und eine Toilette.

Die Hotelzimmer in den Containern sind in hellen Weiß- und Holztönen gehalten. Sie haben eine Nische mit Bett, indirekter Beleuchtung und Fernseher.
Die Schlaf-Nische mit Bett und Fernseher

Übernachten ausschließlich im Lkw ist nicht mehr erlaubt

Das Start-Up-Unternehmen "Roatel" aus Düsseldorf hatte die Idee für diese Mikro-Hotels. Geschäftsführer Christian Theisen sagt, nachdem die EU gesetzlich geregelt habe, dass Lkw-Fahrer ihre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr ausschließlich in der Fahrerkabine verbringen dürfen, hätten er und zwei Mitstreiter das Konzept entwickelt.

In jedem Roatel-Zimmer gibt es eine moderne Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken
Duschbad im Roatel-Zimmer

Die Roatels werden direkt in der Nähe der Autobahnen auf Autohöfen aufgestellt. Der Standort in Wörrstadt wird der neunte in Deutschland und der erste in Rheinland-Pfalz. Geschäftsführer Theisen ist davon überzeugt, dass die Hotels von Berufskraftfahrern aber auch anderen Reisenden gut angenommen werden.

Bis Ende kommenden Jahres seien deutschlandweit insgesamt 50 Container-Hotels geplant. Die Buchung und die Bezahlung soll über die Arbeitgeber, also die Speditionen erfolgen. Eine Übernachtung kostet etwa 50 Euro.

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Sabine Steinbrecher