Mit Fahnen, Transparenten und Trillerpfeifen ziehen Beschäftigte der Unimedizin in gelben Warnwesten durch die Mainzer Innestadt, um für mehr Geld zu protestieren

Tarifverhandlungen gescheitert

Warnstreik an Unimedizin - Großer Protestzug durch Mainz

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Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers
Judith Seitz
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Sarina Fischer

Seit Donnerstagfrüh streiken Beschäftigte der Mainzer Universitätsmedizin für mehr Gehalt. Heute Vormittag zogen 900 Menschen durch die Stadt, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.

Am zweiten Tag ihres Warnstreiks machten sich die nicht-ärztlichen Beschäftigten der Mainzer Unimedizin auf einen Protestzug durch die Stadt. Mit Plakaten, Trillerpfeifen und Fahnen zogen sie am Hauptbahnhof vorbei, über den Schillerplatz bis zum Wissenschaftsministerium.

Auf den Plakaten stand unter anderem: "Pflege - come in and burn out" und "Kinder brauchen Knete, wir auch". Nach Angaben der Polizei beteiligten sich 900 Menschen an dem Protestmarsch.

"Ich kann gar nicht so schlecht arbeiten, wie ich bezahlt werde."

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Verschiebbare Operationen abgesagt

Der Warnstreik hatte am Donnerstag um 6 Uhr begonnen und soll bis Samstagmorgen dauern. In dieser Zeit finden laut Unimedizin keine Behandlungen und Operationen statt, die aus medizinischer Sicht verschoben werden können.

Dringend notwendige Behandlungen hingegen seien von dem Warnstreik nicht betroffen. Sie würden wie geplant durchgeführt. Darauf hatten sich die beiden Tarifparteien in der vergangenen Verhandlungsrunde vor gut einer Woche bereits verständigt.

Streik für bessere Bezahlung

Nach Angaben einer ver.di-Sprecherin hatte die Unimedizin bei den Gesprächen am Mittwoch kein neues Angebot vorgelegt. Das alte Angebot, die Löhne stufenweise bis zum 1. Januar kommenden Jahres um sechs Prozent zu erhöhen, sei für die Gewerkschaft aber inakzeptabel.

An dem Warnstreik an der Mainzer Unimedizin beteiligen sich auch zahlreiche Hebammen.
An dem Warnstreik an der Mainzer Unimedizin beteiligen sich auch zahlreiche Hebammen.

Von den aktuellen Tarifrunden betroffen sind die etwa 7.400 nicht-ärztlichen Beschäftigten wie beispielsweise Hebammen oder Krankenpfleger. Für sie fordert die Gewerkschaft 550 Euro mehr im Monat für Vollzeitkräfte und 275 Euro mehr Geld für Auszubildende. Außerdem soll es einen höheren Zuschlag für Nachtarbeit geben. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 30. Mai angesetzt.

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