Man merkt allen Beteiligten am Donnerstag am Hauptsitz in Mainz an, wie froh und erleichtert sie sind, dass sie dieses Mammut-Projekt erfolgreich abgeschlossen haben. Insgesamt 949 Teile wurden dafür in den vergangenen Jahren in Mainz gefertigt.
Etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien in den vergangenen sechs Jahren mit diesem Projekt beschäftigt gewesen, heißt es. Zum Beispiel in der Verarbeitung, der Logistik, der Schmelze oder dem Management. Es sei der größte Einzelauftrag für die Sparte Zerodur in der Geschichte des Unternehmens gewesen, sagte Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender von SCHOTT.
Das Produkt Zerodur ist ein glaskeramischer Werkstoff, den SCHOTT schon vor Jahrzehnten mit dem Max-Planck-Institut für Astronomie entwickelt hat. Das Besondere an dem Material ist laut SCHOTT, dass es sich selbst bei starken Temperaturschwankungen so gut wie nicht verformt. "Es ist thermisch stabil", erklärt Produktmanagerin Janina Krieg. Deshalb sei das Material auch in Weltraumteleskopen oder Navigationssystemen von Flugzeugen zu finden.
Teleskop ELT wird in der Wüste gebaut
Das "Extremely Large Telescope", kurz ELT, wird bereits seit zehn Jahren von der Europäischen Südsternwarte (ESO) in der Atacamawüste in Chile in Südamerika gebaut. Im Jahr 2028 soll es an den Start gehen. Das Mega-Projekt kostet etwa 1,45 Milliarden Euro. Das Teleskop hat einen Durchmesser von 39 Metern und soll nie da gewesene Einblicke in das Universum ermöglichen. Es gibt drei Webcams über die man sich den Baufortschritt in der Atacamawüste ansehen kann.
Bedeutender Auftrag für den Spezialglashersteller SCHOTT
Für das Mainzer Unternehmen ist das Projekt ELT auch ein Imagegewinn auf internationaler Bühne und stärkt das Renommee des Unternehmens als führender Hersteller im Bereich der Spezialglasproduktion und bei den Weltraumteleskopen.
Die Kosten für das weltweit größte Teleskop ELT liegen bei etwa 1,45 Milliarden Euro. Wieviel Geld SCHOTT an diesem Projekt verdient hat, dazu wollte man keine genauen Angaben machen.