Hilfe für die Partnerregion

Hochwasser in Polen: Hilfsgüter aus Nieder-Olm sind in Partnerregion angekommen

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Autor/in
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Eingestürzte Brücken, überschwemmte Straßen und vollgelaufene Häuser: Die Lage in den Hochwassergebieten in Polen ist weiter angespannt. Die Verbandsgemeinde Nieder-Olm hat Hilfsgüter in die Partnerregion gebracht.

Fast 900 Kilometer und 15 Stunden war der Hilfskonvoi aus dem rheinhessischen Nieder-Olm bei Mainz auf dem Weg - jetzt sind die 20 Helfer in der polnischen Flutregion in Glucholazy angekommen. Lebensmittel, Hygiene- und Reinigungsmittel befinden sich in den sieben Transportern aus Nieder-Olm für ihre Partnergemeinde. Die Not in den Hochwassergebieten in Polen ist groß.

Nach der Ankunft wurden die Pakete sofort ausgeladen, damit sie weiterverteilt werden können. "Die Betroffenheit bei uns ist sehr groß, auch wegen unserer Erlebnisse im Ahrtal", sagt die mitgereiste Doris Leininger-Rill, erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Damals, war ihnen Hilfe sofort auch aus Glucholazy angeboten worden. Diese Hilfe gebe man nun gerne wieder zurück.

Glucholazy ist die Partnerstadt der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Die Lage in der polnischen Stadt sei katastrophal, so der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Ralph Spiegler (SPD). Die Zerstörung sei deutlich verheerender als bei dem Jahrhunderthochwasser 1997.

In der polnischen Stadt Glucholazy liegen Unrat und Trümmer, die das Hochwasser zurückgelassen hat.
In der polnischen Stadt Glucholazy müssen nun Unrat und Trümmer beseitigt werden, die das Hochwasser zurückgelassen hat.

Neben Geld werden nun auch Sachspenden gebraucht

Anfangs hieß es noch von Seiten des polnischen Amtskollegen, man brauche vor allem Geld. Die Verbandsgemeinde Nieder-Olm richtete daraufhin ein Spendenkonto ein. Aber nach und nach wurde klar: Es fehlt an allen Ecken und Enden, nun werden auch Sachspenden gebraucht. Deshalb hat die Verbandsgemeinde so schnell wie möglich Hilfsgüter nach Polen gebracht. Die Spenden waren am Freitag im ehemaligen Tengelmann- Logistikzentrum in Nieder-Olm gesammelt worden.

Lebensmittel, Windeln, Besen - alles wird gebraucht

Gebraucht werden vor allem haltbare Lebensmittel, Hygiene- und Reinigungsmittel. Karoline Volksheim aus Nieder-Olm hat extra eingekauft: Sie spendet Seife, Müllbeutel und Wischtücher. Paul Görlach ist aus Mainz gekommen. Er ist selbst in Polen geboren und er hat seinem Chef eine Spende abgeschwatzt: 20 Päckchen mit Handschuhen hatte er mit nach Nieder-Olm zur Sammelstelle gebracht und hofft damit helfen zu können.

Mit im Gepäck haben die 20 Helfer aus Nieder-Olm auch Plüschtiere. Warum, sagt Michael Rott, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Nieder-Olm: "Es sind Erfahrungswerte, auch bei meiner Tochter, aus der letzten Flut 2021. Da gab es bereits eine Spende meiner Tochter mit Kuscheltieren für die Betroffenen im Ahrtal." 

"Meine Tochter hat dann, als die erfahren hat, dass ich das ganze Wochenende nicht bei der Familie bin gesagt: 'Papa, Du musst auf jeden Fall Kuscheltiere mitnehmen, weil es dort auch viele Kinder gibt denen viel genommen wurde, die sich über Spielzeug freuen würden. Deshalb hat sie mich gebeten, die Dinge mitzunehmen und zu übergeben."

"Eine echte Freundschaft"

Die erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Doris Leininger-Rill, ist selbst mit nach Polen gefahren. Die Partnerschaft mit Glucholazy stehe nicht nur auf dem Papier, sagt sie: "Es ist wirklich eine Freundschaft. Es gibt langjährige Verbindungen und da wollen wir helfen, das ist selbstverständlich."

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