Am Samstag kam vieles zusammen: Die größten Auswirkungen hatte sicherlich die Sperrung der Schiersteiner Brücke. Sie war vor ihrer kompletten Freigabe am Montagfrüh noch einmal für das Wochenende dicht gemacht worden. Damit fehlte für den Autoverkehr eine wichtige Verbindung zwischen Mainz und Wiesbaden.
Auf der Theodor-Heuss-Brücke, die die Mainzer Innenstadt mit Wiesbaden verbindet, gibt es zurzeit auch Bauarbeiten. In beide Richtungen ist jeweils nur eine Spur frei. Und auf der Rheinstraße - einer wichtigen Ein- und Ausfallstraße - wurden vergangene Woche kurzfristig zwei Spuren für den Autoverkehr gesperrt und nur für Busse und Fahrräder freigegeben.
Kommentar zur Mainzer Verkehrspolitik Ob mit dem Auto oder dem Rad - "Die Stadt muss erreichbar bleiben"
Die einen haben den Eindruck, in Mainz würden Autos immer mehr verdrängt. Die anderen fühlen sich mit dem Rad nicht sicher. Ein Kommentar von SWR-Redakteurin Sabine Steinbrecher.
Shopping, Konzert, DFB-Pokal - viel los in Mainz
Zusätzlich zu den Sperrungen und Einschränkungen war am Samstag in Mainz viel los: Marktfrühstück, Shopping, ein Konzert am Rheinufer, das DFB-Pokalspiel TSV Schott gegen Borussia Dortmund. Das verkrafteten die Mainzer Straßen wohl nicht.
In den Sozialen Medien empörten sich viele. Teils wütende, teils völlig verständnislose Kommentare wurden dort veröffentlicht. Der Vorwurf richtete sich vor allem an die Stadt Mainz. Die habe das Chaos verursacht und zu spät informiert. Vor allem die temporäre Busspur auf der Rheinstraße sei eine Zumutung.
Große Kritik an Verkehrsdezernentin Steinkrüger
Im Zentrum der Kritik stand dabei vor allem die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). Selbst Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) warf ihr indirekt "mangelhafte Kommunikation" vor. In einer Stellungnahme entschuldigte sich Steinkrüger am Montag dafür, dass die einspurige Verkehrsführung auf der Rheinstraße sehr kurzfristig umgesetzt wurde.
Sie sei aber mit allen zuständigen Stellen, Behörden und der Polizei abgesprochen gewesen. Wie lange die Rheinstraße genau einspurig bleiben wird, dazu sagte Steinkrüger in ihrer Stellungnahme nichts. Sie teilte nur mit: "Das Verkehrsdezernat hat sich dazu entschlossen, die Spur in eine Richtung über einen längeren Zeitraum einzurichten, um die Akzeptanz bei Radfahrenden und mögliche Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen zu beobachten."
Schiersteiner Brücke frei - kein Verkehrschaos mehr
Seit Montagfrüh rollt der Verkehr auf der neuen Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden. Dort gibt es jetzt sechst statt bisher vier Fahrspuren.
Damit hat sich die Situation offensichtlich entspannt - zumindest gab es laut Polizei am Montag keinen Stau mehr in der Mainzer Innenstadt.