Zum Schutz vor angreifenden Germanen

Tödliche römische Holzfallen werden in Mainz gezeigt

Stand
Autor/in
Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann

Der sensationelle Fund auf einem Feld bei Bad Ems hatte vor einem Jahr für Aufsehen gesorgt. Jetzt werden die martialischen Holzfallen in Mainz vorgestellt.

Ein Team von Archäologinnen und Archäologen hatte in den vergangenen Jahren auf dem "Blöskopf" bei Bad Ems (Rhein-Lahn-Kreis) zwei römische Militärlager aus dem ersten Jahrhundert nach Christus untersucht. Dabei machten die Wissenschaftler eine sensationelle Entdeckung, heißt es in der Einladung des Leibniz-Zentrums für Archäologie in Mainz (LEIZA).

Spitze Holzfallen als Hindernisse für Angreifer

In einem der 2.000 Jahre alten Militärlager fanden sie angespitzte Holzpfähle, die die Römer als Hindernisse in ihre Verteidigungsgräben eingeschlagen hatten. Die Spitzen dieser Pfähle ragten vom Boden nach oben und stellten so eine tödliche Falle für potenzielle Angreifer dar.

Bad Ems

Erstmaliger Fund: Abwehrkonstruktion aus Holz 2.000 Jahre alt: Archäologen entdecken römische Militärlager in Bad Ems

Archäologen haben bei Bad Ems zwei bislang unbekannte römische Militärlager entdeckt. In einem der 2.000 Jahre alten Lager machten die Forscher eine ganz besondere Entdeckung.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Zum ersten Mal im gesamten Gebiet des römischen Reiches wurden damit Holzkonstruktionen dieser Art entdeckt, die noch in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten sind. Es gelang den Archäologen, 23 der angespitzten Holzpfähle nahezu unbeschadet zu bergen.

Befestigungen sollten Silbermine schützen

Nach Angaben des Leibniz-Zentrums gelang mit den Grabungen in Bad Ems auch der Nachweis der ältesten römischen Geländesperre rechts des Rheins, mit der die Römer ihr Reich nach außen sicherten. Sie ist einige Jahrzehnte älter als der Obergermanische Limes.

Mit den aufwändigen Befestigungen versuchten die Römer um 50 nach Christus offenbar, eine Silbermine vor drohenden Angriffen der Germanen zu schützen. Die archäologischen Befunde passen zu einer Schilderung des römischen Geschichtsschreibers Tacitus.

Holzpfähle wurden in Mainz restauriert

Die Holzpfähle wurden vom Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz restauriert und vor allem konserviert. Jetzt werden sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Außerdem wird die Publikation präsentiert, in der die Ergebnisse der Forschung rund um die Funde zusammengefasst sind.

Zu dem Forschungsnetzwerk gehören Experten des LEIZA, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und der Goethe-Universität in Frankfurt.

Mehr zu Römerfunden im Südwesten

Mainz

Römische Spielewürfel und Haarnadel Bauarbeiten an Mainzer Ludwigsstraße: Römische Schätze entdeckt

Die Bauarbeiten für das neue Einkaufsquartier auf der Mainzer Ludwigsstraße laufen - jetzt war ein Blick hinter die Bauzäune möglich.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Mainz

Ausflugstipp für die Herbstferien Römisches Heiligtum Isis-Tempel in Mainz ist "Museum des Monats"

Das römische Heiligtum Isis- und Mater Magna in Mainz war ein Sensationsfund. Seit 20 Jahren ist der unterirdische Tempel ein Museum und wurde jetzt ausgezeichnet.

SWR4 RP am Montag SWR4 Rheinland-Pfalz

Zeitwort 08.11.1981: In Mainz werden römische Schiffe entdeckt

Reste aus der Römerzeit liegen fast immer ein paar Meter unter der heutigen Oberfläche. Man findet sie meistens beim Ausheben von Baugruben, so wie die Schiffe in Mainz.

SWR2 Zeitwort SWR2