Nach privater Suchaktion

Seit Wochen vermisster Mann aus Mainz-Kostheim tot aufgefunden

Stand
Autor/in
Lucretia Gather
Corinna Lutz

Der 45-jährige Mann aus Mainz-Kostheim war am 12. Juni als vermisst gemeldet worden. Am Mittwochabend wurde er tot aufgefunden. Die Polizei weiß noch nicht, wie er ums Leben kam.

Am frühen Mittwochabend hatten Wiesbadener, die sich privat auf die Suche nach dem 45-Jährigen gemacht hatten, eine Leiche im Dickicht des Rheinufers bei Mainz-Kastel gefunden. Vermutlich handele es sich um den Vermissten, so die Polizei. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es nach derzeitigem Kenntnisstand nicht. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Kritik an Polizei in Sozialen Medien

In Sozialen Medien hatten Bekannte des Vermissten Kritik an der Suche der Polizei geäußert. Die Familie des Mannes habe sich schließlich zu einer privaten Suchaktion entschieden. Man habe Kanus gemietet und den 45-Jährigen in der Nähe des Ufers gesucht. In einem privaten Post auf Facebook heißt es, die Polizei sei der Familie keine Hilfe gewesen.

Die Polizei schreibt in einer Mitteilung, man stehe bei Vermisstenfällen im ständigen Austausch mit den Angehörigen, "um sie bei dieser emotional belastenden Situation zu unterstützen." Wenn sich Menschen in Sozialen Medien über einen Vermisstenfall austauschen, so die Polizei, sei es wichtig, dass dieser Austausch "sachlich und konstruktiv" geführt werde.

Polizei erläutert Vermisstensuche

Das Polizeipräsidium Westhessen schreibt weiter, die Polizei nehme Vermisstenfälle sehr ernst. Parallel zu einer öffentlichen Suche würde die Kriminalpolizei "natürlich im Hintergrund stetig weiter" ermitteln. Dazu gehöre etwa, das private Umfeld der vermissten Person aufzuklären, das Handy der Person zu orten oder Kontaktpersonen aufzusuchen.

"Entscheidend ist dabei immer der Faktor Zeit", so die Polizei. Alle Maßnahmen würden so lange weiter laufen, bis die Person gefunden sei oder sich selbst melde. Es sei aber unstrittig, dass auch private Suchaktionen bei Vermisstenfällen hilfreich sein könnten.

Rheinufer mehrmals abgesucht

Die Polizei greife bei Suchen in der Nähe von Flüssen auf Experten der Wasserschutzpolizei zurück. Auch in diesem Fall seien der Rhein und die Uferbereiche mehrmals abgesucht worden. Wegen schwankender Pegelstände oder Hochwassers seien solche Suchaktionen "leider nicht immer erfolgreich."

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