Erst am Dienstag hatte die Mainzer Wasserschutzpolizei im Zollhafen ihre Rettungsaktion für Herkules und seine werdende Familie gestartet. Aber: Der sture Schwan will sich offenbar nicht helfen lassen.
Die Beamten hatten entdeckt, dass der ansteigende Rhein drohte, das Schwanen-Gelege mit zwei Eiern darin wegzuspülen. Kurzerhand schlossen sie sich mit Tierschutzverein, Feuerwehr und Zollhafen GmbH kurz und beratschlagten, was zu tun sei. Schließlich setzten sie das Nest auf eine Holzpalette, so dass es höher platziert und vor dem Wasser geschützt war. In der Mitteilung der Beamten hieß es am Dienstagabend noch sehr zuversichtlich: "Das Nest wurde bereits nach kurzer Zeit wieder vom Schwanenpaar angenommen."
Nest wieder tiefer gelegt
Doch weit gefehlt: Kaum ließen die Retter Schwan Herkules und seine Schwanenfrau aus den Augen, bauten die beiden das Nest wieder zurück auf den angestammten Platz nahe der Uferkante. Und auch die Eier legten sie wieder dorthin zurück.
Schwäne sind im Zollhafen alteingessen
Tatsächlich sind Herkules und seine Lebensgefährtin im Mainzer Zollhafen offenbar alte Bekannte. Peter Zantopp-Goldmann von der Zollhafen GmbH sagte dem SWR, die beiden kämen bereits seit mehreren Jahren immer wieder, um hier zu brüten.
Polizei behält Gelege im Auge
Die Beamten der Wasserschutzpolizei jedenfalls werden die Reaktion der Schwäne wohl gelassen nehmen und ihm trotz seiner Undankbarkeit wieder helfen, wenn er erneut in Not kommt. Auch wollen sie das Schwanengelege weiter im Auge behalten und erneut eingreifen, sollte das Wasser wieder ansteigen.
Herkules schon einmal das Leben gerettet
Schließlich war es auch nicht das erste Mal, dass die Mainzer Wasserschutzpolizei dem Schwan zu Hilfe eilte. Im November hatte Herkules zwei Angelhaken verschluckt und wäre beinahe gestorben. Auch damals hatten die Beamten nicht gezögert und ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Hals gerettet.