Schiffe auf dem Rhein bei Mainz: Wegen Niedrigwasser wird die Schifffahrt teurer

Sinkende Pegel

Wegen Niedrigwasser: Schifffahrt auf dem Rhein bei Mainz wird teurer

Stand
Autor/in
Golo Schlenk
Stefan Schmelzer
Stefan Schmelzer ist Reporter im SWR Studio Mainz

Weil der Rhein zurzeit wenig Wasser führt, wird die Schifffahrt teurer. Speditionen erheben einen sogenannten Kleinwasserzuschlag, weil sie die Fracht auf mehrere Schiffe verteilen müssen.

Nachdem im Frühsommer reichlich Regen gefallen war und die Pegelstände entsprechend hoch waren, sinkt der Wasserstand im Mittelrhein aktuell kontinuierlich. In Kaub ist er unter 1,50 Meter gefallen.

Für die Speditionen ist das der maßgebliche Pegelstand. Führt der Rhein weniger Wasser, können die Schiffe nicht mehr voll beladen werden, weil sie sonst drohen, auf Grund zu laufen. Auch die Spedition Frankenbach aus Mainz-Kastel muss die Fracht jetzt auf mehr Schiffe verteilen. Deshalb darf sie für Schiffe, die von Mainz losfahren, einen Zuschlag von bis zu 35 Euro pro Container erheben, so Wolfgang Kaiser von der Spedition Frankenbach.

Bei sinkendem Wasser im Rhein wird die Schifffahrt noch teurer

Die Rechnung kann für die Kunden teuer werden: Ein Frachtschiff mittlerer Größe transportiert nach Angaben von Wolfgang Kaiser etwa 268 Container. Hochgerechnet kommt man dann auf 6.700 Euro pro Schiff zusätzlich. Sinkt der Wasserstand noch weiter, wird auch der Zuschlag höher, da ein Schiff noch weniger Fracht transportieren kann. Auf über 22.000 Euro pro Schiff könne der Zuschlag im Extremfall dann ansteigen, so Kaiser.

Und die Vorhersage kündigt für die Schifffahrt nichts Gutes an: Der Wasserstand im Rhein soll weiter sinken. Fällt er in Kaub wie erwartet am Freitag unter 1,30 Meter, erhöht sich der Kleinwasserzuschlag erneut.

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