Auf der Baustelle des neuen Palliativzentrums Rheinhessen in Eppelsheim stehen Gäste beim Richtfest für das Hospiz

"Ein Leben und Sterben in Würde"

Richtfest für neues Hospiz in Eppelsheim

Stand
Autor/in
Karin Pezold

Das Hospiz in Eppelsheim nimmt langsam Gestalt an. Am Mittwoch wurde Richtfest gefeiert. Ab dem Sommer 2024 sollen dort bis zu zwölf Menschen ihr letztes Zuhause finden können.

Es ist einer der letzten möglichen Stationen für Todkranke - das Hospiz. In Eppelsheim (Kreis Alzey-Worms) entsteht zurzeit eines am Ortsrand. Es ist Teil des Palliativzentrums Rheinhessen, das im nächsten Sommer eröffnen soll. Am Mittwoch wurde im Beisein von etwa 100 Gästen Richtfest gefeiert.

"Das neue Haus wird Geborgenheit ausstrahlen und ein Leben und Sterben in Würde ermöglichen."

Hospiz und ambulante Palliativversorgung

7,3 Millionen Euro wird das Palliativzentrum Rheinhessen vermutlich kosten, das drei Einrichtungen beherbergen wird. Im Erdgeschoss wird das Hospiz untergebracht. Im ersten Stock wird eine Tagespflege für Palliativ-Patienten angeboten. Hier können Angehörige für einen Tag oder mehr die Pflege abgeben. In einem Verwaltungstrakt werden außerdem Mitarbeitende des Fördervereins SAPV untergebracht, die die ambulante Palliativversorgung im Kreis Alzey-Worms übernehmen.

"Mit dieser besonderen Einrichtung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Versorgung schwerstkranker Menschen."

Der Verein Rheinhessen Hospiz investiert als Bauherr über vier Millionen Euro in das Projekt, das auch viel über Spenden mitfinanziert wurde. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird das Hospiz betreiben. Zwölf todkranke Menschen können dort aufgenommen werden.

Bewerbungen für Job-Angebote flattern ins Haus

Nach Worten des Sprechers des Vereins Rheinhessen Hospiz e.V., Richard Grünewald, gibt es bereits Interesse an der Arbeit im neuen Hospiz. Seiner Meinung nach ist ein Grund dafür, dass die Menschen gerne auf dem Land arbeiten wollen. So müssten sie keine langen Strecken zu einer Arbeitsstelle in der Stadt auf sich nehmen.

Wie viele Mitarbeitende im Hospiz und in der Tagespflege letztlich arbeiten werden, ist noch unklar.

Zunächst viel Kritik am geplanten Hospiz

Die anfängliche Skepsis in der Bevölkerung hat sich inzwischen gelegt. Wegen des geplanten Hospizes hatte es jahrelang heftige Diskussionen in Eppelsheim gegeben. Kritik an den Plänen kam von einigen Privatleuten und von der Initiative Pro Eppelsheim. Sie argumentierten unter anderem, dass es für die Patienten durch die Nähe zur Autobahn und zum Bahnhof zu laut sei und dass die Angehörigen wegen des abgelegenen Standortes keine gute Versorgung durch Cafés oder Läden hätten.

Befürworter des Projektes unterstellten den Gegnern wiederum, dass die Argumente nur vorgeschoben seien und diese in Wahrheit einfach keine solche Einrichtung in Eppelsheim haben wollten. Mittlerweile hat sich der Widerstand gelegt.

Weiteres Hospiz in Ingelheim auf dem Weg

Anfang Januar wurde auch der Spatenstich für ein Hospiz in Ingelheim gefeiert. Im Stadtteil Frei-Weinheim wird im Laufe dieses Jahres ein Haus für zehn todkranke Menschen entstehen. Es wird das erste Hospiz im Kreis Mainz-Bingen sein.

In der Stadt Worms gibt es bereits ein Hospiz. Es befindet sich im ehemaligen Krankenhaus Hochstift. Bis zu zwölf Menschen können dort ihre letzten Lebensmonate verbringen.

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Karin Pezold