Fast 1.000 Mal sind im vergangenen Jahr in Mainz und Rheinhessen Menschen nach dem Tanken weggefahren, ohne zu bezahlen. Das ist ein Anstieg um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Teurer Sprit als Grund vermutet
Die Polizei vermutet als Grund dafür, dass die Lebenshaltungs- und Kraftstoffkosten deutlich gestiegen sind. Auch in früheren Jahren wurden häufig dann mehr Tankbetrüger registriert, wenn die Preise an den Zapfsäulen anzogen. Nur ein Drittel der Fälle konnte laut Polizei aufgeklärt werden.
Mehr Körperverletzungen nach Wegfall der Corona-Maßnahmen
Zugenommen haben 2022 auch die Fälle von Körperverletzung und Diebstahl. Hier geht die Polizei davon aus, dass es einen Zusammenhang mit den weggefallenen Corona-Schutzmaßnahmen gibt.
Es waren mehr Menschen draußen unterwegs, die sich begegnet sind. Dadurch kam zu mehr Streitigkeiten. Zum anderen hatten Diebe wieder mehr Gelegenheiten, Beute zu machen.
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Die Polizei in Mainz warnt vor Seriendieben, die zurzeit in Rheinhessen unterwegs sind. Sie klauen hochwertige Pkw, indem sie modernste Autotechnik austricksen.
Brandserie in Mainzer Neustadt schlägt zu Buche
Auch Sachbeschädigungen durch Feuer haben deutlich zugenommen: Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 25 Fälle auf insgesamt 91 gestiegen. Grund dafür ist laut Polizei vor allem die Brandserie in der Mainzer Neustadt, die nach wie vor nicht aufgeklärt ist.
Brennende Mülltonnen 5.000 Euro Belohnung für Hinweise zum Feuerteufel von Mainz
Immer wieder gehen in Mainz Mülltonnen in Flammen auf. Jetzt gibt es eine Belohnung, wenn jemand helfen kann, den oder die Täter zu schnappen. Die Polizei informiert mit Flyern und Plakaten.
Weniger Betrug bei "Corona-Hilfen"
Während die genannten Straftaten zugenommen haben, sind die Zahlen bei anderen Delikten aber auch zurückgegangen, beispielsweise beim sogenannten Subventionsbetrug.
Hier waren die Fallzahlen in den Corona-Jahren in die Höhe geschnellt. Viele Menschen hatten laut Polizei die staatlichen finanziellen Hilfen ausgenutzt und sich durch falsche Angaben bereichert. Später wurden die Anträge für die sogenannten "Corona-Hilfen" dann schärfer kontrolliert.
Enkeltrick zieht nicht mehr so stark
Und noch einen deutlichen Rückgang konnte die Polizei im vergangenen Jahr verzeichnen - beim sogenannten "Legenden-Betrug". Darunter werden Betrugsarten zusammengefasst, bei denen Anrufer sich beispielsweise als Enkel, Polizeibeamte oder Callcenter-Mitarbeiter ausgeben. So versuchen sie, leichtgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Bei dieser Betrugsart gab es 2022 im Langzeitvergleich den niedrigsten Wert, nämlich knapp 2.000 Fälle. Aufgeklärt wurden hier rund drei Viertel aller Taten. Die Polizei geht allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus, da bei Weitem nicht alle Fälle angezeigt würden.
Insgesamt weniger Straftaten als vor Corona
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in Mainz und Rheinhessen rund 45.000 Straftaten. Das ist etwas mehr als im Jahr davor, aber immer noch deutlich weniger als in den Vor-Corona-Jahren bis 2019. Die Gesamt-Aufklärungsquote lag bei 62 Prozent.
Im Vergleich mit den anderen Präsidien in Rheinland-Pfalz steht das Polizeipräsidium Mainz gut da: Hier gab es die wenigsten Straftaten im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
