Wie Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag mitteilte, steigerte der Pharmakonzern seinen Umsatz im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent auf 25,6 Milliarden Euro.
Dabei entfielen auf das Geschäft mit Medikamenten für Menschen knapp 20,8 Milliarden Euro. Damit schlägt sich Boehringer besser als Bayer: Der Leverkusener Konzern musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang auf 18 Milliarden Euro im Pharmageschäft verkraften.
Diabetes- und Lungenmedikament lassen Boehringer wachsen
Die wachsenden Zahlen hat der Familienkonzern Boehringer vor allem zwei Medikamenten zu verdanken: dem Lungenmedikament "Ofev" und dem Diabetesmittel "Jardiance". Letzteres ist inzwischen in Europa und in den USA auch für die Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen zugelassen.
In dem Bereich stiegen die Umsätze im vergangenen Jahr um gut ein Drittel, auf nun fast siebeneinhalb Milliarden Euro - herausragend in der Sparte der verschreibungspflichtigen Medikamente für Menschen.
Auch Medikamente für Tiere von Boehringer Ingelheim sind gefragt
Aber auch das zweite Standbein des Ingelheimer Pharmakonzerns, die Tiergesundheit, hat sich erfolgreich entwickelt - vor allem dank guter Geschäfte mit dem Floh- und Zeckenmittel Nexgard. In der Sparte erzielte Boehringer im vergangenen Jahr mehr als 18 Prozent seines Umsatzes. In den nächsten Jahren will das Unternehmen noch 20 weitere Mittel für Tiere auf den Markt bringen.
Bundeskanzler Scholz bei Pharmakonzern Boehringer Boehringer Ingelheim baut Innovationszentrum für neue Medikamente
Auf dem Gelände von Boehringer Ingelheim soll bis 2026 eine neue Fabrik für medizinische Wirkstoffe entstehen. Bundeskanzler Scholz war am Dienstag bei der Grundsteinlegung dabei.
Gewinn bleibt Geheimnis
Zum Gewinn machte das Unternehmen übrigens keine Angaben. Dieser taucht auch nicht mehr im Geschäftsbericht auf - mit der Begründung: Es sei keine aussagekräftige Kennzahl.
Boehringer Ingelheim plant weiter Investitionen
Boehringer investierte im vergangenen Jahr 5,8 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und kündigte an, auch weiterhin viel Geld in diese Felder zu stecken. Aber auch in den Ausbau der Standorte soll investiert werden – beispielsweise in das Biomassekraftwerk in Ingelheim oder auch das Biologicals Development Center am Standort in Biberach. Dieses war vor einem Jahr eröffnet worden. Biberach werde immer "im Brennpunkt der Investitionen bleiben", heißt es von Seiten Boehringers.