Feiern ist für Ramona und Christof Hammer am Silvesterabend keine Option. Den beiden gehört eine Reitanlage mit Pferdepension in Ingelheim. Und Ramona Hammer weiß, dass ihre Pferde sie in der Silvesternacht brauchen.
"Wir sind an dem Abend immer zuhause, weil wir regelmäßig schauen wollen, wie es den Tieren in den Boxen geht", erzählt sie.
Beleuchtung im Pferdestall am Silvesterabend
Vorsorglich lassen sie und ihr Mann in allen Ställen das Licht am Silvesterabend brennen. Dadurch seien die Lichteffekte des Feuerwerks nicht mehr ganz so irritierend für die Pferde.
Um die gestressten Tiere ein bisschen abzulenken, geben die Hammers ihnen außerdem eine extra Portion Futter in ihre Box.
Brandgefahr in Pferdeställen durch Feuerwerk
Und noch etwas bereitet den Hammers und anderen Pferdebesitzern in Rheinhessen Sorge: die erhöhte Brandgefahr. Wenn Böller oder Raketen in die Stallungen fliegen, könnte schnell ein Großbrand ausbrechen. Auch das werden die Hammers am Silvesterabend im Auge behalten.
Genau wie Karl Kerz, Reitstallbesitzer in Mainz-Hechtsheim. Er wird alle Fenster in den Ställen schließen, damit keine Feuerwerkskörper hineinfliegen können. "Gegen das Böllern können wir nichts machen und viele unserer Schulpferde sind an Lärm gewöhnt," sagt Kerz.
Tierpark in Worms: Mitarbeiter kontrollieren Gehege
Auch für einige Mitarbeiter des Tierparks in Worms ist der Silvesterabend kein besonders entspannter Abend. Obwohl sie nicht im Dienst sind, schauen diejenigen, die in der Nähe des Zoos wohnen, im Laufe des Abends im Park vorbei und machen einen Rundgang durchs Gehege.
Auch Tiergartenleiter Marco Mitzinger wird unterwegs sein. Er wird seinen Kontrollgang etwa um 1 Uhr starten, wenn der größte Böller-Lärm vorbei ist: "Unsere Tiere leiden meistens nicht so sehr unter dem Feuerwerk, aber ich schaue zur Sicherheit immer nochmal vorbei."
Stadt Mainz bringt Flamingos in Sicherheit
Auch in Mainz kümmert man sich um die Tiere: Im Stadtpark in Mainz werden die Flamingos schon vor der Silvesternacht ins Flamingohaus gebracht, damit sie nicht im Freien sind, erklärt Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr.
Im Gonsenheimer Wildpark leben die Rehe, Hirsche und Wildschweine in Freigehegen. Dort könnten sie sich aber in Stallungen zurückziehen, wenn es zu laut werde. In den vergangenen Silvesternächten habe es keine Verletzungen bei den Tieren gegeben, es sei aber klar, dass sie unter dem Feuerwerk leiden.
Die Stadt appelliert daher an alle Feiernden: Bitte nicht im näheren Umfeld von Wildpark, Stadtpark und besonders dem Mainzer Tierheim böllern.