Unter dem Hashtag "rettetdascaveau" ging in den vergangenen Tagen eine Welle der Solidarität durchs Netz. Mehr als 9.000 Unterschriften wurden bei einer Petition gegen die Schließung des Mainzer Traditionsclubs gesammelt. Am Freitagnachmittag dann die gute Nachricht für den Betreiber und die Gäste: Das Caveau darf bleiben.
Mängel beim Brandschutz - Kompromiss
Zuvor hatte es ein Gespräch zwischen dem Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität, Georg Krausch, dem Betreiber des Caveau, Wieland Wittmeier, und dem Mainzer Oberbürgermeister, Nino Haase (parteilos), gegeben. In einer Pressemitteilung der Uni heißt, die Uni habe den Pachtvertrag gekündigt, weil es Mängel beim Brandschutz gebe - im Kellergeschoss des Schönborner Hofs. Deswegen konnte man den Betrieb nicht mehr verantworten.
Der Kompromiss, den die Beteiligten jetzt gefunden haben, sieht vor, dass der Club in diesem Bereich nun nichts mehr lagert. Die Uni wird versuchen, alternative Lagerflächen zur Verfügung zu stellen. Der Betrieb des Caveau kann also weitergehen. Vorerst, betonte am Freitagnachmittag eine Mitarbeiterin des Clubs. Denn nun gelte es, einen langfristigen Pachtvertrag zu bekommen. Der alte läuft kommende Woche aus.
Hängepartie für das Caveau ist damit vorerst beendet
Nach der Kündigung seines Pachtvertrages durch die Uni hatte Club-Betreiber Wieland Wittmeier ein Video ins Netz gestellt. Der Pachtvertrag sei ihm ohne Vorwarnung und ohne Begründung von der Johannes Gutenberg-Universität gekündigt worden. Es habe keine Vorgespräche und auch keine Andeutung gegeben.
Enorme Solidarität mit dem Club-Betreiber
Wieland Wittmeier bekam daraufhin so viele Anrufe, Mails und Texbotschaften, dass er etwas überwältigt wirkte. Wenn morgen der Papst wegen der Schließung anrufen würde, würde ihn das inzwischen fast nicht mehr wundern, sagte er. Kollegen aus der Mainzer Club- und Gastroszene, Politiker, Nachbarn, Menschen, die schon mal im Caveau gearbeitet oder einfach nur gefeiert haben: Alle hätten sich solidarisch gezeigt.
"Ich habe Rechtsanwälte, die mich im Dutzend angeschrieben haben, dass sie umsonst den gesamten Vorgang prüfen werden. Und man kann über das Caveau ja viel sagen aber wir sind ja eigentlich nicht so der Laden für Rechtsanwälte", sagte er und lachte.