Patientenbücherei Unimedizin Mainz

40-jähriges Jubiläum der Patientenbibliothek

8.000 Bücher helfen in der Unimedizin Mainz beim Gesundwerden

Stand
Autor/in
Sarina Fischer
Onlinefassung
Gesa Walch
Bild von Gesa Walch, Studio Mainz

Im Krankenhaus zu liegen ist nicht schön - und mitunter auch ziemlich langweilig. Ein gutes Buch kann da helfen. Dafür gibt es in der Mainzer Universitätsmedizin eine Patientenbibliothek - seit 40 Jahren von ehrenamtlichen Frauen betrieben.

8.000 Bücher, Zeitschriften, CDs, Filme und Spiele. Das alles können Patientinnen und Patienten kostenlos bei den Bücherei-Mitarbeiterinnen in der Mainzer Unimedizin ausleihen. Die Bücherei liegt im Gebäude 206, zentral auf dem Gelände der Unimedizin und ist barrierefrei.

Bücher und ein offenes Ohr für die Patienten

"Unser Anliegen ist, über die Buchausleihe den Patienten zusätzlich das Gefühl zu geben: Hier sind Menschen, die mit ihnen fühlen", sagt Renate Severin. Sie leitet die Bibliothek, die ehrenamtlich vom Mainzer Ortsverband des Deutschen Evangelischen Frauenbunds getragen wird.

"Wir bieten gleichzeitig ein offenes Ohr und ein Gespräch an – und haben dafür Zeit. Und wir versuchen, sie einfach auf andere Gedanken zu bringen."

Auf Geldspenden angewiesen

Damit die Patientinnen und Patienten immer mit frischem Material versorgt werden können, aktualisieren die derzeit 27 Ehrenamtlichen der Patientenbücherei ständig den Bestand der Medien - dafür sind sie jedoch auf Geldspenden angewiesen.

Mit dem Bücherwagen auf Krankenhaus-Tour

Die Bücher sind nicht nur in der Bibliothek zu finden. Die Ehrenamtlichen gehen mit einem Bücherwagen jeweils einmal wöchentlich auf die einzelnen Krankenhaus-Stationen in die Zimmer. Mit dabei ist auch Ildikó May. Die Rentnerin war früher Lehrerin und hat auf ihren Stationstouren schon zufällig ehemalige Schülerinnen und Schüler getroffen. "Das find ich toll, dass die mich nach ein paar Jahren dann doch wiedererkennen. Das sind besondere Erlebnisse."

Auf der anderen Seite bekommt das Bücherei-Team natürlich auch schlimme Schicksale mit. Was dann hilft, ist das Wissen, dass sie den Patientinnen und Patienten mit ihren Büchern und Besuchen etwas Gutes tun.

7.000 Stunden Ehrenamt im Jahr

Die Patienten sind sehr dankbar, berichtet Renate Severin. "Wir haben früher häufiger so kleine Briefchen bekommen, wenn das Buch zurückgegeben wurde", erzählt sie. "In denen stand: Das war genau das richtige Buch in der richtigen Situation.“

So etwas spornt die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen nur noch weiter an. Rund 7.000 Stunden sind sie im Jahr ehrenamtlich für die Bücherei tätig. Etwa die Hälfte der Frauen ist schon mehr als zehn Jahre mit dabei - und sie wollen mindestens nochmal genauso lange weiter mithelfen.

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