So wie in Leipzig gibt es jetzt auch an der Mainzer Unimedizin eine Milchbank. Dort bekommen Frühgeborene gespendente Muttermilch

Hilfe für Frühgeborene

Unimedizin Mainz eröffnet Spendenbank für Muttermilch

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Judith Seitz
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Die Mainzer Universitätsmedizin will Frühgeborenen helfen, deren Mütter nicht selbst stillen können. Dafür eröffnet das Klinikum heute eine sogenannte Spenderinnenmilchbank.

Für Früh- und Neugeborene gibt es nichts Besseres als Muttermilch. Sie reduziert Gesundheitsrisiken deutlich. Da sind sich Fachleuchte sicher. Doch nicht immer können Mütter ihre Kinder stillen. An der Mainzer Unimedizin eröffnet deshalb jetzt eine Spenderinnenmilchbank für dort geborene und betreute Säuglinge.

Frauen, die selbst gerade Kinder stillen, geben überschüssige Milch an Babys ab, deren Mütter das aus verschiedenen Gründen nicht können oder nicht dürfen. Das Team der neu eingerichteten Spenderinnenmilchbank sucht geeignete Spenderinnen dafür aus, untersucht die Frauen und ihre Milch und portioniert und lagert die Spenderinnenmilch.

Ziel ist es, alle Frühgeborenen unter einem Gewicht von 1.500 Gramm mit Mutter- oder Spenderinnenmilch zu versorgen.

Gespendete Muttermilch kann Still-Lücken überbrücken

Wenn die eigene Mutter nicht genügend Milch habe, empfehle die Weltgesundheitsorganisation WHO gespendete statt künstlicher Milch. Dadurch komme es bei Frühgeborenen viel seltener zu Komplikationen, sagt Schmitz, die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin ist.

Ein Grund für zu wenig Milch sei häufig Stress. "Stress ist immer ein großer Milchhemmer." Ein Frühgeborenes auf der Intensivstation zwischen vielen Schläuchen, Kabeln und Geräten sei einer der größten Stressfaktoren für Eltern, so Schmitz. Mit der Spenderinnenmilch soll die Lücke überbrückt werden, bis die Mutter genug eigene Milch hat.

In der Frauenmilchbank des Universitätsklinikums in Leipzig liefert eine Spenderin Muttermilch ab. Auch in Mainz ist das jetzt möglich
Eine Spenderin liefert Muttermilch in einer Klinik ab.

Frauenmilchbanken gibt es schon lange 

Rheinland-Pfalz ist nach Darstellung der Initiative Frauenmilchbank das letzte Bundesland, in dem solch ein Angebot eingeführt wird. Bundesweit gebe es bereits 50 solcher Milchbanken, in einigen Bundesländern mehrere. Die erste sei schon 1919 gegründet worden.

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