Tiere leiden unter Menschenmassen und Lärm

Werden Hunde auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt verboten?

Stand
Autor/in
Rabea Amri

Stress, Verletzungsgefahr, Reizüberflutung: Große Volksfeste wie der Jahrmarkt sind nichts für Hunde, sagt eine Hundehalterin und startet eine Petition. Die Stadt Bad Kreuznach kann sich ein Verbot vorstellen.

Der Bad Kreuznacher Jahrmarkt ist das größte Volksfest der Nahe-Region. Auch in diesem Jahr besuchten ihn an den fünf Veranstaltungstagen wieder bis zu 250.000 Menschen, schätzt der Bad Kreuznacher Ordnungsdezernent Markus Schlosser (CDU).

Bei der Nachbesprechung des Volksfestes wird Schlosser nun ein Thema auf die Agenda setzen, das offenbar viele Jahrmarkt-Fans umtreibt: ein Hundeverbot für die Veranstaltung im nächsten Jahr.

Online-Petition fordert Hundeverbot für Bad Kreuznacher Jahrmarkt

In sozialen Netzwerken wird das Thema seit dem Wochenende heiß diskutiert. Die Bad Kreuznacherin Tanja Oesterle, selbst Hundehalterin, hat eine Online-Petition für ein Hundeverbot gestartet, die schon fast 900 Menschen unterschrieben haben.

"Ich finde es schrecklich, wenn Leute in Menschenmassen mit ihren Hunden unterwegs sind."

Die Tiere täten ihr leid, sagt Oesterle. "Ich habe den Jahrmarkt an mehreren Tagen besucht und dabei 20 bis 25 Hunde gesehen. Sogar am Montag, als sich die Hunde bei den hohen Temperaturen auf dem heißen Asphalt die Pfoten hätten verbrennen können."

Sie erzählt, dass sie mit einigen Besitzern gesprochen habe. Die hätten aber nur aggressiv oder abweisend reagiert. Deshalb wollte sie jetzt einen anderen Weg gehen und startete die Petition.

Stadt kann Verbot über Rechtsverordnung verhängen

Rein rechtlich kann die Stadt ein Hundeverbot für das Jahrmarktsgelände verhängen. "Das muss einfach in die Rechtsverordnung geschrieben werden", sagt Markus Schlosser. Dort steht zum Beispiel auch, dass Besucherinnen und Besucher keine großen Taschen mitbringen dürfen. "Sollte ein Hundeverbot kommen, wird am Jahrmarktseingang auch ein Schild aufgestellt", sagt der Ordnungsdezernent.

Das alles soll nun auf der Nachbesprechung des diesjährigen Jahrmarkts diskutiert werden, sagt Schlosser. Zunächst werde allerdings geprüft, ob ein solches Verbot überhaupt nötig sei. Bislang seien den Verantwortlichen gar nicht so viele Hunde auf dem Jahrmarkt aufgefallen, so Schlosser.

Auch Ponyreiten wird überprüft

Zuvor hatte es in Bad Kreuznach auch schon Diskussionen um das so genannte Pony-Karussell gegeben. Dabei laufen die Tiere teils stundenlang im Kreis und Kinder dürfen auf ihnen reiten.

Auch dagegen war eine Petition im Internet gestartet worden. Die Stadt hat angekündigt, dass der zuständige Festausschuss sich damit beschäftigen und das Für und Wider dieses Ponyreitens abwägen werde. Möglich also, dass es nächstes Jahr weder Ponys noch Hunde auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt gibt.

Haustierverbot auf dem Wormser Backfischfest

Andere Veranstalter haben für ihre Feste längst Entscheidungen getroffen. Um die Tiere zu schützen sind auf dem Backfischfest in Worms zum Beispiel Haustiere generell verboten. Ein Sprecher der Wormser Kultur und Veranstaltungs-GmbH sagte, das sei bereits letztes Jahr so gewesen. Besucher und Besucherinnen werden darauf im Programmheft des Backfischfests hingewiesen.

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