Ein Blick von der Nahebrücke: im Vordergrund der Fluss, dahinter steht im blauen Himmel das Riesenrad. Es ist das Wahrzeichen des Jahrmarkts und so manchen Kreuznachern geht bei seinem Anblick das Herz auf.
Seit gut einer Woche steht das Riesenrad schon auf der Pfingstwiese. Mit einer Höhe von 55 Metern ist es eines der höchsten mobilen Riesenräder der Welt. Derzeit prägt es das Stadtbild.
Riesenrad ist Gesprächsthema in der Stadt
Die Bad Kreuznacherin Herta Kessler wohnt in unmittelbarer Nähe des Festgeländes. "Das werden wieder fünf wilde Tage", sagt sie mit Blick auf die Nachtschwärmer, die bis 3 Uhr in der Früh auf dem Jahrmarkt unterwegs sein werden. Das Riesenrad aber hat es auch ihr angetan - "und es macht keinen Krach", sagt die Anwohnerin.
Auch Stefan Schmitt ist vom Riesenrad begeistert. Von seinem Arbeitsplatz am anderen Ende der Innenstadt aus kann er es sehen. Seit Tagen sei es Thema unter den Arbeitskollegen und die gängigste Frage: "Wie weit sind sie mit dem Aufbau?"
Eine Attraktion aus 300 Tonnen Stahl
300 Tonnen wiegt der Stahlkoloss. Das Riesenrad der Familie Kipp kam auf 21 Sattelschleppern zur Pfingstwiese nach Bad Kreuznach. Wie viele Einzelteile es genau sind, weiß Willi Kipp nicht. "Wir haben es noch nie gezählt. Jede Menge, vielleicht Tausende, eher Zehntausende."
Das Europarad ist das einzige weltweit, das 42 Speichen hat, erzählt Kipp. Auch die machen das Riesenrad noch imposanter. "Mein Vater wollte es so haben, weil das Rad damit größer wirkt. Es macht aber auch mehr Arbeit."
Bad Kreuznacher Politik fährt gerne Riesenrad
Für so manchen Bad Kreuznacher ist die Fahrt mit dem Riesenrad ein Muss. Das gilt auch für Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP): "Das Riesenrad ist für mich der beste Ort, um unseren Jahrmarkt in seiner vollen Pracht zu sehen und nebenbei noch das Panorama unserer schönen Stadt zu genießen."
Und der Jahrmarktsbürgermeister Markus Schlosser (CDU) sagt: "Es gibt nichts Schöneres, als bei Dunkelheit mit dem Riesenrad zu fahren. Ganz gemächlich und entschleunigt, mit einem Blick auf den nächtlichen Jahrmarktsplatz mit seinen vielen wunderbar beleuchteten Fahrgeschäften."
Eine Fahrt für ganz Bad Kreuznach?
Theoretisch wäre es möglich, dass jede Einwohnerin und jeder Einwohner von Bad Kreuznach (Stand 31.12.2022) während des Jahrmarkts einmal mit dem Riesenrad fährt:
- 42 Gondeln à 6 Personen = 252 Personen pro Fahrt
- Bei 7 Fahrten pro Stunde und immer vollen Gondeln könnten 1.764 Personen pro Stunde fahren
- Damit alle 53.543 Bad Kreuznacher einmal gefahren sind, müsste das Riesenrad bei immer vollen Gondeln gut 30 Stunden unterwegs sein
Bei voller Auslastung wäre das also an den Jahrmarkttagen bis kommenden Dienstag denkbar. Betreiber Willi Kipp meint aber: "Das wird eng in den fünf Tagen, zumal im Schnitt eher drei Personen in der Gondel sitzen." Und Nicht-Bad-Kreuznacher kämen damit gar nicht zum Zuge.