Kandidatin scheitert im ersten Wahlgang

Historische OB-Pleite für die Mainzer SPD - ein Kommentar

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Autor/in
Markus Volland

Am Verlust des Oberbürgermeister-Sessels ist Mareike von Jungenfeld fast gänzlich schuldlos. Das haben andere in ihrer Partei verbockt. Ein Kommentar von Markus Volland.

Der erste Wahlgang zur Oberbürgermeisterwahl in Mainz ist vorbei und es ist genau das passiert, was aus Sicht der SPD niemals hätte passieren dürfen: Der Posten des Oberbürgermeisters ist weg. Nach mehr als 70 Jahren mit ausschließlich sozialdemokratischen Stadtchefs wird es nun einen politischen Wechsel geben.

"Herzlichen Glückwunsch, SPD" kann oder muss man dazu sagen. "Das habt ihr prima hinbekommen!" Als die Gallionsfigur der Mainzer SPD, der ehemalige Oberbürgermeister Michael Ebling, nach Höherem strebte und Innenminister wurde, um irgendwann Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz zu werden, hat es seine Partei nicht hinbekommen, einen adäquaten Ersatz zu finden.

Und das lag beileibe nicht nur an Mareike von Jungenfeld. Sie hat sich wirklich bemüht. Aber einer gestandenen Eiche ein Kleeblatt im Amt folgen lassen zu wollen, war die denkbar schlechteste Lösung. Frau von Jungenfeld hatte nichts vorzuweisen. Ihr Wahlkampf war nahezu inhaltsfrei, ihr Auftreten zögerlich, ihre Ausstrahlung blass. Am Verlust des Oberbürgermeistersessels ist Mareike von Jungenfeld aber fast gänzlich schuldlos. Das haben andere verbockt.

Sehenden Auges das rote Mainzer Rathaus geopfert

Allen voran Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Michael Ebling (beide SPD). Sie haben sehenden Auges das rote Mainzer Rathaus geopfert. Malu Dreyer wollte schnellstmöglich den vakanten Posten im Innenministerium wiederbesetzen, und Michael Ebling wollte den nächsten Schritt auf der Karriereleiter machen. Dass seine politische Erfolgsgeschichte nicht mit dem Oberbürgermeisteramt in Mainz zu Ende ist, war doch schon seit Jahren klar. Mit seinem Streben nach Höherem ist das Mainzer Rathaus schlicht hinten runtergefallen.

Jetzt bleibt der SPD in Mainz nichts anderes, als zuzuschauen, wie ein anderer den Chefsessel im Rathaus besetzt und dort anderes macht als sozialdemokratische Politik.

Herzlichen Glückwunsch, SPD!

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