Polizei und Ordnungsamt sind seit Monaten in Bodenheim und Nackenheim (Kreis Mainz-Bingen) im Dauereinsatz. Rund um den Nackenheimer Bahnhof finden die Anwohner immer wieder in ihren Vorgärten Müll wie Flaschen oder Chips-Tüten. Die Mülleimer werden angezündet, Glasflaschen und Pflastersteine aufs Gleisbett gelegt.
Videoüberwachung überführte Jugendliche
Zudem wurden auf dem Friedhof von Bodenheim und im Dollespark die Toilettenanlagen zerstört. Durch die Videoüberwachung dort konnten die Täter überführt werden. Laut Polizei ist es eine Gruppe Jugendlicher zwischen 15 und 17 Jahren.
Alle Maßnahmen hätten nichts gebracht. Die Jugendlichen würden in wechselnder Besetzung einfach weitermachen, sagte René Nauheimer, der Erste Beigeordneter der VG Bodenheim dem SWR.
Höhepunkt Silvesternacht
In der Silvesternacht zogen die Jugendlichen dann randalierend durch den Ortskern von Bodenheim und fielen rund um den Nackenheimer Bahnhof auf. Laut Polizei schlugen sie auf die Glasscheiben von Autos ein, traten Außenspiegel ab und zerstörten ein Fahrgasthäuschen aus Glas.
Außerdem zerschlugen sie die Fensterscheibe eines Wohnhauses. Sie sollen auch Pfefferspray in geöffnete Fenster gesprüht und Eier an Hausfassaden geworfen haben.
Ein Zeuge alarmierte die Polizei. Die Beamten konnten drei Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren ermitteln. Laut der Ermittler gehören sie zu der Gruppe, die schon seit Monaten Straftaten in Bodenheim und Nackenheim begeht. Auch sollen sie rund um den Bodenheimer Bahnhof mit Drogen handeln.
Polizei und Gemeinden reicht es
Da die Jugendlichen nicht mit Gesprächen zu erreichen seien, wollen jetzt die Polizei, die VG Bodenheim und die Gemeinden Bodenheim und Nackenheim verschärft gegen die jungen Männer vorgehen.
Die Ortsgemeinde Bodenheim hat Strafanzeige gegen die Jugendlichen gestellt. Außerdem sollen sie in einem Zivilverfahren für ihren verursachten Sachschaden aufkommen.
Mehr Polizeistreifen und Videokameras
Zudem wollen Polizei und Ordnungsamt in Bodenheim und Nackenheim mehr Streife laufen. Die Verbandsgemeinde Bodenheim prüft, auch Kameras an den neuralgischen Stellen zu installieren.
Wer etwas beobachtet oder Opfer der Jugendlichen wird, soll sofort die Polizei unter der Nummer 110 alarmieren. Nur durch schnelles Handeln könne auch schnell eingegriffen werden, so die Polizei. "Wir kommen lieber einmal zu viel, als zu spät", so die Beamten der Polizeiinspektion Oppenheim.