Hauptzug für Anfang März erwartet

Erste Kraniche auf dem Rückweg über Rheinhessen gesichtet

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Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann

Kaum sind die letzten Kraniche zu ihrem Flug in Richtung Süden aufgebrochen, kehren die ersten von ihnen schon wieder zurück. Auch über Mainz konnten die Zugvögel bereits auf ihrem Rückweg beobachtet werden.

Schon seit Ende Dezember gehen beim Naturschutzbund (NABU) wieder vermehrt Meldungen zu Kranichen ein, die nicht nach Südwesten Richtung Winterquartier, sondern nach Norden fliegen - offensichtlich schon wieder auf ihrem Rückweg aus Afrika oder Südspanien.

Seit Jahresbeginn häufen sich diese Meldungen auch aus dem Saarland, dem Pfälzer Wald und ganz Hessen. Und auch über Rheinhessen wurden jetzt die ersten Kraniche gesichtet.

Rund 30 Kraniche über dem Mainzer Bruchwegstadion

Es war nur ein kleiner Zug von rund 30 Vögeln, der am Dienstagvormittag in Richtung Nordosten über das Mainzer Bruchwegstadion zog. Aber die Kraniche waren klar an ihrer typischen V-Formation und ihren charakteristischen Trompetenrufen zu erkennen.

Frühe Rückkehrer bekommen die besten Brutplätze

Wie bei uns Menschen gebe es auch bei Kranichen ungeduldige Typen, sagt Rainer Michalski vom NABU Rheinhessen-Nahe. Sie könnten es kaum erwarten, bis es wieder losgeht. Früh aufzubrechen habe für die Vögel aber auch einen strategischen Vorteil. Denn wer zuerst im Brutgebiet ankomme, könne sich dort die besten Plätze sichern.

Nach Angaben des NABU ist aber nicht sicher, ob die Kraniche jetzt schon bis in diese Gebiete in Skandinavien ziehen oder ob sie nur den aktuell günstigen Rückenwind für eine erste Zugetappe nutzen. Wird es auf dem Weg wieder winterlicher, könnten die Vögel in nur einem Flugtag erneut mildere Regionen in Atlantiknähe oder im Süden erreichen.

Wegen Klimawandel kehren Zugvögel früher zurück

Mehr als 400.000 Kraniche ziehen jedes Jahr auf der sogenannten Westroute über Deutschland hinweg. Dass die Tiere jetzt schon unterwegs sind, ist laut Rainer Michalski nicht ungewöhnlich. Aufgrund der Klimaveränderung könne man schon seit längerem beobachten, dass Zugvögel wieder früher in ihre Brutgebiete zurückfliegen.

Vor zwei Jahren habe es sogar eine richtige Überschneidung gegeben. Da seien im Dezember die letzten Kraniche, die in Richtung Süden aufbrachen, am Himmel denen begegnet, die als erste schon wieder auf dem Rückweg waren.

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