Antragssteller vor allem Alleinerziehende

Energie-Nothilfefonds des Mainzer Bistums bisher wenig genutzt

Stand
Autor/in
Damaris Diener

Im März ist der Nothilfefonds des Bistums Mainz gestartet - für Menschen, die von den gestiegenen Energiekosten betroffen sind. Bisher wurden aber nur wenig Anträge gestellt.

Im Fonds stehen 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld stammt aus den Mehreinnahmen des Bistums durch die Energiekostenpauschale des Bundes. Denn darauf musste Kirchensteuer gezahlt werden. Die Anträge können seit dem Frühjahr bei den Caritasberatungsstellen oder dem Sozialdienst katholischer Frauen eingereicht werden.

Geld aus Nothilfefonds nur zögerlich abgerufen

Das Geld sei bisher nur sehr zögerlich abgerufen worden, erzählt Nicola Adick vom Caritasverband für die Diözese Mainz. Bisher seien es etwa 60 bis 70 Anträge. Die Höhe der ausgezahlten Beträge sei dabei sehr unterschiedlich.

"Uns ist aufgefallen, dass doch ein großer Teil der Antragssteller, etwa 40 Prozent, Alleinerziehende sind."

Viele Menschen haben noch keine Nebenkostenabrechnung bekommen

Aber warum sind bisher noch nicht so viele Anträge gestellt worden? Zum einen hätten sehr viele Menschen noch keine Nebenkostenabrechnung bekommen, so Nicola Adick. Zum anderen müsse die staatliche Hilfe zuerst ausgeschöpft werden. "Die Kirchensteuer greift dort, wo Leute keine staatliche Unterstützung bekommen", erklärt Nicola Adick. Das seien doch leider einige. Deshalb geht die Caritas davon aus, dass es noch mehr Anträge werden. Der Nothilfefonds läuft noch bis Mitte 2024.

"Durch die Energiekrise brauchen jetzt Familien Unterstützung, die es davor finanziell gerade so noch ohne Hilfe geschafft haben."

Caritas Mainz hat Beratungsangebot ausgeweitet

Neben dem Nothilfefonds hat die Caritas auch ihre Beratungsangebote mit 600.000 Euro gestärkt. Erfahrene Mitarbeiter, die sich mit den komplizierten Sozialhilfeanträgen hervorragend auskennen, konnten so laut Nicola Adick ihre Stunden aufstocken, um mehr Menschen zu helfen. Gerade auf diese sogenannte "Allgemeine Lebensberatung" gäbe es einen regelrechten Run. Eine finanziell schwierige Situation sei schon so belastend, dass viele Menschen gar keinen Kopf dafür hätten, sich alleine durch Anträge zu arbeiten.

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