Im Fonds stehen 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld stammt aus den Mehreinnahmen des Bistums durch die Energiekostenpauschale des Bundes. Denn darauf musste Kirchensteuer gezahlt werden. Die Anträge können seit dem Frühjahr bei den Caritasberatungsstellen oder dem Sozialdienst katholischer Frauen eingereicht werden.
Geld aus Nothilfefonds nur zögerlich abgerufen
Das Geld sei bisher nur sehr zögerlich abgerufen worden, erzählt Nicola Adick vom Caritasverband für die Diözese Mainz. Bisher seien es etwa 60 bis 70 Anträge. Die Höhe der ausgezahlten Beträge sei dabei sehr unterschiedlich.
Viele Menschen haben noch keine Nebenkostenabrechnung bekommen
Aber warum sind bisher noch nicht so viele Anträge gestellt worden? Zum einen hätten sehr viele Menschen noch keine Nebenkostenabrechnung bekommen, so Nicola Adick. Zum anderen müsse die staatliche Hilfe zuerst ausgeschöpft werden. "Die Kirchensteuer greift dort, wo Leute keine staatliche Unterstützung bekommen", erklärt Nicola Adick. Das seien doch leider einige. Deshalb geht die Caritas davon aus, dass es noch mehr Anträge werden. Der Nothilfefonds läuft noch bis Mitte 2024.
Caritas Mainz hat Beratungsangebot ausgeweitet
Neben dem Nothilfefonds hat die Caritas auch ihre Beratungsangebote mit 600.000 Euro gestärkt. Erfahrene Mitarbeiter, die sich mit den komplizierten Sozialhilfeanträgen hervorragend auskennen, konnten so laut Nicola Adick ihre Stunden aufstocken, um mehr Menschen zu helfen. Gerade auf diese sogenannte "Allgemeine Lebensberatung" gäbe es einen regelrechten Run. Eine finanziell schwierige Situation sei schon so belastend, dass viele Menschen gar keinen Kopf dafür hätten, sich alleine durch Anträge zu arbeiten.