Die Älteren unter uns haben wahrscheinlich alle schon mal eine Telefonzelle benutzt. Die meisten jüngeren Leute wissen aber wohl nicht mal mehr, wie man sie bedient. Das macht mittlerweile aber auch nichts, die meisten Telefonzellen sind nämlich bereits abgeschaltet - falls es sie überhaupt noch gibt.
Die Verpflichtung zum Betrieb der öffentlichen Telefonanlagen lief Ende 2021 ab, seit Anfang des Jahres sind die Geräte abgeschaltet. Die Telekom hat von insgesamt mehr als 160.000 Telefonzellen in Deutschland Ende der 1990er Jahre nach eigenen Angaben schon über 90 Prozent abgebaut, die restlichen werden bis 2025 von der Bildfläche verschwinden. Laut der Telekom ging die Nutzung der Telefonzellen zuletzt ohnehin schon gegen Null.
Erinnerungen an alte Telefonzellen
Dabei haben einige Leute besondere Erinnerungen an Telefonzellen oder interessante Geschichten, die sie mit den Telefonen verbinden. Der ein oder andere denkt vielleicht als erstes an die bekannten roten Telefonzellen in England, aber auch Kindheitserinnerungen an Mainzer Telefonanlagen sind dabei.
Einer Mainzerin ist vor allem die Bezahlung in Erinnerung geblieben: "Das ständige Kleingeld, was einem dann fehlte und was man reingeworfen hat. Und wenn’s dann ganz wichtig war im Gespräch, war’s plötzlich zu Ende, weil alles durchfiel." Mittlerweile gibt es das Problem wegen der weit verbreiteten Mobiltelefone nicht mehr, da scheitert es dann eher am leeren Akku oder am fehlenden Empfang.
Nutzung als Deko-Element möglich
Aber was kann man denn aus den alten Telefonzellen noch machen? Einige Vorschläge: Alte Telefonzellen könnten zum Beispiel als öffentliche Getränkeausgaben genutzt werden, oder ganz in städtische Deko-Elemente umgebaut werden, beispielsweise mit Blumen oder als winzige Ausstellung. Möglich wären auch frei zugängliche Bücherschränke - wie bei einer ehemaligen Telefonzelle in Nieder-Olm. Es gibt also noch Hoffnung für die einsame Telefonzelle in der Mainzer Liebfrauenstraße.