Seit März vergangenen Jahres ist die B420 in Nierstein (Kreis Mainz-Bingen) gesperrt. Die Bundesstraße verbindet die A63 mit der B9 am Rhein. In Nierstein treffen die beiden Bundesstraßen aufeinander.
Eisenbahnüberführung wurde abgerissen
An der Kreuzung befand sich eine Eisenbahnbrücke. Diese stammte aus dem Jahr 1915, war marode, musste abgerissen werden und wird neu gebaut. Dort klafft eine tiefe Baugrube.
Neue Bodenplatte im Wasser gegossen
"Das in der Grube ist alles Grundwasser", erklärte Alexander Engel vom Landesbetrieb Mobilität, der die Baumaßnahmen leitet. Um künftig zu verhindern, dass immer wieder Wasser in die neue Unterführung fließt, wurde eine Art Bodenplatte gefertigt - unter Wasser.
Eine Spezialpumpe mit einem viele Meter langen Arm drückte den flüssigen Beton in gut zwei Metern Tiefe auf den Grund. "Der Beton vermischt sich nicht mit dem Wasser und schwemmt nicht auf", erklärte Alexander Engel. "Und der Wasserdruck hat uns dabei sogar geholfen."
Etliche Betonmischer-Lkw fuhren Nierstein an
Der Landesbetrieb Mobilität hatte 24 Stunden für die sogenannte Betonage angesetzt. Etwa 1.500 Kubikmeter Beton brauchte es, um die 1,30 Meter dicke Betonplatte am Grund der Baugrube zu gießen. Den ganzen Mittwoch über brachten Betonmischer-Lkw flüssiges Material aus Werken in Worms, Alzey und Ingelheim nach Nierstein - alles in allem waren es etwa 150 Fahrten. "Es läuft alles bestens", freute sich Alexander Engel noch am Mittwochnachmittag, "wir sind sogar schneller als geplant."
Grundwasser wird abgepumpt
Wenn die Betonplatte fertig ist, beginnt das Abpumpen des Wassers aus der Baugrube. Sechs Millionen Liter Wasser sind dort zurzeit drin. Es werde etwa zwei Tage dauern, bis die Grube leer sei, sagten die Experten. Das Wasser werde vor Ort gereinigt und dann in den nahegelegenen Rhein geleitet.
Im Anschluss gehen die Arbeiten an der Unterführung und der neuen Eisenbahnbrücke weiter. Ab dem Jahr 2024 sollen dort dann wieder Autos fahren.