100 Menschen waren für die Demonstration angemeldet, mehr als 1.500 waren nach Angaben der Polizei am Freitagabend auf dem Marktplatz in Nierstein zusammengekommen. Organisiert wurde der Protest vom Jugendverband der Verbandsgemeinde Rhein-Selz. "Auf dem Land ist das Thema genauso wichtig, wie in großen Städten", hatte Alena Kunze vom Jugendverband im Vorfeld gesagt. Viele Menschen sahen das wohl genau so und folgten dem Aufruf des Jugendverbands.
AfD-Politiker spielt bei Demo keine Rolle
Möglicherweise kamen auch mehr Menschen, weil im Vorfeld der Demo bekannt wurde, dass der AfD-Mann Carsten Propp mitlaufen wird. Er sitzt im Ortsbeirat von Nierstein-Schwabsburg und möchte für die AfD bei der nächsten Bürgermeisterwahl antreten. Er kam auch zur Demonstration und trug ein Plakat mit der Aufschrift "Gegen jeden Extremismus" bei sich. Er spielte bei der Demo aber keine besondere Rolle.
Proteste nach Correctiv-Enthüllungen AfD-Politiker läuft bei Demo gegen Rechtsextremismus in Nierstein mit
Am Freitag gehen voraussichtlich hunderte Menschen in Nierstein gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Mitlaufen wird auch der AfD-Politiker und potentielle Niersteiner Bürgermeisterkandidat Carsten Propp. "Geradezu paradox" findet das ein Politikwissenschaftler.
Polizei hatte für Demo in Nierstein aufgerüstet
Wegen dieser Ausgangslage war die Oppenheimer Polizei nach eigenen Angaben mit mehr Einsatzkräften als gewöhnlich in Nierstein präsent. Die Demonstration verlief aber friedlich.
Auslöser für Demo waren Correctiv-Enthüllungen
Seit Wochen demonstrieren in ganz Deutschland Menschen gegen Rechtsextremismus. Auslöser für die Proteste sind die Correctiv-Enthüllungen über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam im November vergangenen Jahres. An diesem hatten auch AfD-Politiker und Mitglieder der CDU teilgenommen. Bei dem Geheimtreffen ging es auch um einen Master-Plan, um Millionen Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte aus Deutschland zu vertreiben.