"Das sieht man nicht alle Tage!" So oder so ähnlich äußerten sich zahlreiche Schaulustige. Sie hatten sich rund um das Institut für Kernphysik auf dem Campus versammelt.
Zu bestaunen gab es einen 21-Tonnen schweren Magneten, vier Meter im Durchmesser, der zunächst noch auf dem Anhänger eines Lkw lag.
Magnet ist Teil eines Teilchenbeschleunigers
Der Magnet ist eine der Hauptkomponenten eines Teilchenbeschleunigers. Dieser soll dann im Institut für Kernphysik genutzt werden.
Ein Teilchenbeschleuniger ist ein Gerät oder eine Anlage, welche elektrisch geladene Teilchen auf große Geschwindigkeiten bringt. Damit kann die Struktur von Materie untersucht werden, also grob gesagt, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Spezial-Kran hebt den Magneten ins Uni-Gebäude
Zuerst musste die Verschalung an dem Magneten entfernt werden. Über eine Stunde wurde jede einzelne Schraube, die zur Befestigung diente, entfernt. Die Verschalung war nötig, um den rund Drei-Millionen-Euro teuren Magneten nicht zu beschädigen.
Anschließend wurde zwei Teile des Dachs in einem Gebäude der Kernphysik entfernt. Durch diese Lücke wurde der Magnet dann in den Keller gehoben. Die Aktion selbst dauerte gerade einmal rund 30 Minuten und verlief ohne Probleme.
"Großer Tag für die Kernphysik in Mainz"
Schwer begeistert zeigte sich dann auch Prof. Frank Maas vom Institut für Kernphysik an der Mainzer Uni. Der Projektleiter kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Seit 12 Jahren habe man auf das Ganze hingearbeitet. Bereits vor fünf Jahren sei dann der Magnet in Frankreich bestellt worden, berichtet Maas. "Vor zwei Jahren hätte er eigentlich geliefert werden sollen. Das hat sich wegen der Corona-Pandemie dann verzögert."
Bis der Magnet zum Einsatz kommt dauert es noch
Der Magnet wird laut Maas jetzt noch unterirdisch in eine andere Halle transportiert. "Dort wird er dann ungefähr drei Wochen lang von Raumtemperatur auf minus 270 Grad gekühlt." Das sei nötig, damit der Magnet nicht beschädigt würde.
Auch bis der Teilchenbeschleuniger, in den der Magnet dann eingebaut wird, erstmals arbeitet, dauere es noch. Vermutlich Ende 2025 sei das dann aber soweit.
Jetzt, sagt Maas, werde aber erstmal kräftig gefeiert. "Schließlich war das ein historischer Tag für das Institut!"