Eine DNA-Analyse hat nach Angaben der Forscher ergeben, dass die vier Schafe und Ziegen bei Fischbach bei Dahn von einem Wolf angegriffen wurden. Das Tier ist vermutlich auf der Suche nach einem neuen Revier.

Der Wolf jetzt auch in der Pfalz

Wolf hat im Pfälzerwald bei Carlsberg Schafe gerissen

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Attacken von Wölfen auf Schafe sind im Westerwald schon länger ein Thema. Jetzt gab es alleine im Juli drei Fälle in der Pfalz.

Unter anderem hat ein Wolf in Carlsberg (Kreis Bad Dürkheim) zwei Schafe getötet. Die Gemeinde gilt als beliebtes Ausflugsgebiet und liegt im Pfälzerwald. Der Wolf hatte die beiden Schafe bereits am 21. Juli gerissen. Das haben jetzt Genproben betätigt, die aus den Kadavern entnommen wurden.

Tote Schafe bei Spesbach gefunden
Tote Kamerunschafe wurden in einem Waldstück bei Spesbach im Kreis Kaiserslautern gefunden.

Laut Wolfsforscher sei das Raubtier zwei Tage nach seinem Überfall auf die Schafsherde bei Carlsberg in eine Fotofalle getappt. Es gebe also einen Nachweis, dass es sich um einen Wolf handle. Aktuell laufen weitere Untersuchungen, die Aufschluss geben sollen, woher der Wolf kommt, und ob er sich möglicherweise auf einer Wanderschaft durch den Pfälzerwald befindet oder sich hier dauerhaft angesiedelt hat.

Im Juli hatte es auch in der Südwestpfalz, unter anderem im Dahner Felsenland, zwei Wolfsattacken und mehrere tote Schafe und Ziegen gegeben. Die Forscher wollen jetzt herausfinden, ob es derselbe Wolf war, der auch in Carlsberg die Schafe gerissen hatte.

Fischbach bei Dahn

Raubtier im Dahner Felsenland Forscher sicher: Wolf hat Schafe und Ziegen in der Pfalz gerissen

In Fischbach bei Dahn sind zwei Schafe und zwei Ziegen von einem Wolf angegriffen worden. Drei der Tiere wurden dabei getötet. Der Wolf ist wohl auf der Suche nach einem neuen Revier.

Noch keine Reaktion vom Schäfer

Nach SWR-Recherchen ist noch unklar, welcher Schäfer in Carlsberg betroffen ist. Möglicherweise könnte es auch ein Wanderschäfer sein, der aus einer anderen Region kommt.

Wolfszaun mit Schafen im Hintergrund
Hohe Elektrozäune bieten einen gewissen Schutz vor Wolfsattacken auf Schafsherden, so der zuständige Verband.

Landesverband fordert Konsequenzen

Der Landesverband der Schaf- und Ziegenhalter fordert nach eigenen Angaben schon länger für ganz Rheinland-Pfalz mehr und höhere Elektro-Zäune, um die Schafherden besser vor Attacken von Wölfen zu schützen.

Der Westerwald und die Westeifel gelten bereits als Wolf-Präventionsgebiete, das heißt Tierhalter werden dort gezielt auch finanziell unterstützt. Und das sollte auch in anderen Regionen so sein, fordert der Verband.

Möglicherweise wird der Wolf wieder in der Pfalz heimisch

Der Wolf ist offenbar inzwischen auch im Pfälzerwald angekommen. Schon im März vergangenen Jahres waren bei Bad Dürkheim und bei Neustadt an der Weinstraße Wölfe gesichtet worden. Die Frage ist nun, ob das Tier hier sesshaft wird oder ob es weiter zieht in ruhigere Waldgebiete. Und daran schließt sich die Frage an, wie wir Menschen mit dem Wolf umgehen werden.

Fischbach bei Dahn

Raubtier im Dahner Felsenland Forscher sicher: Wolf hat Schafe und Ziegen in der Pfalz gerissen

In Fischbach bei Dahn sind zwei Schafe und zwei Ziegen von einem Wolf angegriffen worden. Drei der Tiere wurden dabei getötet. Der Wolf ist wohl auf der Suche nach einem neuen Revier.

Gesellschaft Keine Angst vorm Wolf – Wie sich Nutztiere schützen lassen

Ein Elektrozaun mit mindestens 4000 Volt schützt Schafsherden recht effektiv. In der Schweiz helfen zusätzlich speziell ausgebildete Herdenschutzhunde. Die sind in Deutschland nicht erlaubt.

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