Bis Ende 2025 muss die Region Rhein-Neckar, die sich rund um die Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sowie das Umland erstreckt, fast zwei Prozent ihrer Fläche als mögliche Standorte für Windräder ausweisen. Das hat die Bundesregierung nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs beschlossen. Damit soll Deutschland unabhängiger von Gas und Öl aus Russland werden. Jetzt wird in der Region über mögliche Windkraft-Flächen diskutiert.
Leben Wald oder Windpark – Wenn die Energiewende an die eigene Haustür klopft
Alternative Energien zu befürworten, scheint das Gebot der Stunde. Was aber, wenn dafür hundertjährige Bäume gefällt werden müssen?
Viele Standorte wurden geprüft
Der Verband Region Rhein-Neckar hat nach eigenen Angaben fast zwei Jahre lang Standorte geprüft und am 5. März entsprechende Pläne ausgelegt. Bürger, Kommunen und Verbände können noch bis Mai Einwendungen einreichen. "Bisher haben wir fast 120 Reaktionen bekommen", sagt Verbandsdirektor Ralph Schlusche. "Aber bis zum 13. Mai werden es sicherlich wesentlich mehr."
Flächen in der Südpfalz, im Kraichgau und im Odenwald
Der Verband hat vor allem Flächen auf rheinland-pfälzischer Seite in der Südpfalz und auf baden-württembergischer Seite im Kraichgau und im Neckar-Odenwald-Kreis vorgeschlagen. Die Vorderpfalz rund um Ludwigshafen sowie die Gegend rund um Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen und Hockenheim ist nach Ansicht der Planer nicht geeignet für Windräder. Dort sei die Besiedlung zu dicht. Außerdem blase der Wind nicht stark genug.
Der Pfälzerwald und der Haardtrand sind aus Natur- und Landschaftsschutzgründen ausgeschlossen. Das hat die Landesregierung von Rheinland-Pfalz angeordnet.
Einwendungen aus dem Kraichgau
Aus dem Kraichgau seien schon etliche Einwendungen gegen den Windkraft-Vorschlag des Verbandes gekommen, berichtet Direktor Schlusche. Zum Beispiel aus Mühlhausen (Rhein-Neckar-Kreis). Im Neckar-Odenwald-Kreis gibt es dagegen bisher kaum Kritik an den Windkraftplänen.
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Eschelbronn und Rheinzabern wünschen sich Windräder
Der Verband berichtet sogar von Gemeinden, die im Plan gar nicht vorkommen, aber gerne Windräder hätten. Als Beispiele nennt er das baden-württembergische Eschelbronn im Rhein-Neckar-Kreis und Rheinzabern im Landkreis Germersheim in der Pfalz. Diese Kommunen wollen gerne Windräder, weil die eine lukrative Einnahmequelle seien, so der Verband..
Plan soll bis September 2025 fertig sein
Bis zum 13. Mai können Bürger noch Einwendungen zum Windkraft-Vorschlag einreichen. Die 13 Planer im Verband werden jede einzelne genau prüfen und eine Stellungnahme dazu schreiben. Dann müssen die verantwortlichen Politiker, nämlich die Mitglieder der Verbandsversammlung des Verbandes Region Rhein-Neckar alle Einwendungen durchlesen und letztlich entscheiden, welche Flächen ausgewiesen werden für Windräder. Das wird voraussichtlich noch bis September 2025 dauern.