Nach Gewalttat im Café Solo

Viel Anteilnahme bei Trauermarsch für getöteten Arturo

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Autor/in
Martin Gärtner
Bild von Reporter Martin Gärtner aus dem SWR-Regionalbüro Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.
Laura Schindler
SWR-Reporterin Laura Schindler im Studio Mannheim-Ludwigshafen.

Mit einem Trauermarsch durch Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) haben am Sonntag Bürger an den getöteten Arturo erinnert, der als Koch im Café Solo gearbeitet hat.

Der 41-jährige Peruaner war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankenthal im Juni im Café Solo in Weisenheim am Berg umgebracht worden. Arturo hatte dort illegal als Aushilfskoch gearbeitet. Täter soll der Gastwirt des Café Solo sein, der sich vor einigen Wochen in die Türkei abgesetzt hat und gegen den ein internationaler Haftbefehl vorliegt. Der 64-Jährige soll seinen Koch erwürgt, die Leiche per Auto in den Kreis Kaiserslautern gefahren und dort am Straßenrand abgelegt haben.

Trauermarsch während Gäste Café Solo besuchen

Rund 50 Menschen waren zu dem angemeldeten Trauermarsch am Sonntagvormittag durch Weisenheim am Berg gekommen. Während sie vor dem Café Solo mit Kerzen in der Hand Arturo gedachten und trauerten, ging drinnen der Betrieb ganz normal weiter. "Wirklich traurig war zu sehen, dass die Leute empathielos reingehen und nicht mal nachfragen, warum seid ihr hier?", sagte Meike Pietsch aus Battenberg, die sich dem Trauermarsch für Arturo angeschlossen hatte.

"Ich bin hier, um Arturo wenigstens ein Stückchen Würde wieder zu geben. Es ist mir ein großes Herzensanliegen. Ich finde es unerträglich zu sehen, dass das Café dort läuft und die Menschen dort wirklich fröhlich sitzen. Man hat den Eindruck, es berührt sie nicht."

Das Café Solo in Weisenheim am Berg.
Das Café Solo in Weisenheim am Berg hat nach den Ereignissen um den getöteten Koch Arturo weiterhin geöffnet.

Angehörige des angeklagten Gastwirts betreiben Café Solo weiter

Die Gäste des Café Solo sitzen nur wenige Meter vom Tatort entfernt. In einer Dachgeschosswohnung soll der Gastwirt des Café Solo den Koch Arturo erwürgt haben. Nachdem der mutmaßliche Täter sich in die Türkei abgesetzt hat, betreiben seine Angehörigen das Café Solo weiter.

Trauermarsch für den getöteten Arturo in Weisenheim am Berg.
Links mit Bild in der Hand ist Arturos Schwester, die für den Trauermarsch aus Peru angereist ist. Rechts ist Organisatorin Yasnar Salazar zu sehen.

Schwester des toten Arturo reist aus Peru an

Zum Trauermarsch ist auch die Schwester des getöteten Arturo aus Peru in die Vorderpfalz angereist. Sie dankte den Anwesenden in Weisenheim am Berg für die Anteilnahme und sagte: "Arturo hat die Leute, mit denen er gearbeitet hat, als Familie gesehen. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso das passiert ist."

"Arturo hat die Leute, mit denen er gearbeitet hat, als Familie gesehen. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso das passiert ist."

Trauermarsch für den getöteten Arturo in Weisenheim am Berg.
Teilnehmende des Trauermarsch verteilten Bilder des getöteten Kochs Arturo.

Ehemalige Au-Pair-Familie gedenkt Arturo

Und auch Tom Waldenberger bedankte sich. Arturo war 2008 nach Weisenheim am Berg gekommen und hatte den damals Sechsjährigen in seiner Familie als Au-Pair betreut: "Er war wie ein großer Bruder, er hat zwei Jahre bei uns gewohnt. Arturo hat uns Spanisch beigebracht."

Trauermarsch für den getöteten Arturo in Weisenheim am Berg.
Etwa 50 Menschen beteiligten sich am Trauermarsch für Arturo durch Weisenheim am Berg.

Organisatoren freuen sich über große Anteilnahme

Yasnar Salazar aus Chile, die seit langem in Deutschland lebt, hatte den Trauermarsch für den getöteten Peruaner organisiert: "Ich denke das ist das Minimum, was man für einen Menschen machen kann. Ich bin sehr froh, dass so viele Menschen den Weg zu uns auf sich genommen haben und heute für Arturo da waren."

"Ich denke das ist das Minimum, was man für einen Menschen machen kann. Ich bin sehr froh, dass so viele Menschen den Weg zu uns auf sich genommen haben und heute für Arturo da waren."

Benefizkonzert für Arturo im November geplant

Musiker aus Mannheim teilten am Wochenende mit, dass sie am 19. November ein Benefizkonzert für die Familie des Peruaners Arturo spielen werden. An diesem Tag hätte Arturo seinen 42. Geburtstag gefeiert.

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