Zwei Jahre musste der offizielle Sternsinger-Empfang, bei dem die Kinder den Segen ins Bundeskanzleramt bringen, wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Am Donnerstag waren wieder 108 Sternsingerinnen und Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen dabei - darunter Julia, Franziska und die Geschwister Johanna und Philipp aus Speyer.
Der Bundeskanzler würdigte das Engagement der Sängerinnen und Sänger. Ihr Aufruf, Kinder zu schützen, könne nicht aktueller sein.
Teilnehmer für Bistum Speyer wurden ausgelost
Welche Gruppe aus einem Bistum mit nach Berlin fahren darf, wird traditionell ausgelost. Dazu muss ein korrektes Rätsel an das Kindermissionswerk, dem Veranstalter des Dreikönigssingens, geschickt werden. Eine Kirchenmitarbeiterin in der Gemeinde St. Otto machte das schon seit Jahren und ist sehr stolz, dass in diesem Jahr die Wahl auf ihre Ministrantinnen und Ministranten fiel.
Vom 4. bis zum 6. Januar ist die Gruppe nun in Berlin.
Stolz und Freude beim Sternsinger-Empfang dabei zu sein
Die Vorfreude war groß: Es sei toll dabei zu sein. An sich schon, aber für sie persönlich auch, weil nur Sternsinger bis 18 Jahre mit zum Kanzler-Empfang dürfen, sagt Franziska:
Was die Sternsingerinnen und -singer in Berlin beim Kanzler erlebt haben, soll bald auf Instagram über den Kanal "Speyererminis" mitverfolgt werden können.
Sternsinger sammeln für Kinderrechte in Indonesien
Julia, Franziska und die Geschwister Johanna und Philipp sind schon lange in ihrer Gemeinde St. Otto als Ministranten, auch Messdiener genannt, tätig. Sie freuen sich, mit der Aktion zum Dreikönigstag auch außerhalb der Kirche dienen zu können.
"Erstens ist es schön den Leuten den Segen zu bringen, die haben ja auch viel Freude daran. Und zweitens helfen wir damit Kindern mit den gesammelten Spenden in ärmeren Ländern", sagt Julia. Dieses Jahr sind die Spenden für Projekte und Kinderrechte in Indonesien bestimmt.
Zu den Projekten und das jeweilige Land informieren sich die Sternsinger in ihren Gruppen vorab. "Ich finde es schön, dass man dann weiß wofür man sammelt und wie man den anderen Kindern hilft", sagt Johanna. Und sie muss lachen, weil sie wohl in diesem Jahr die Größte sein wird, und deshalb den Segen mit Kreide an die Türrahmen schreiben darf.
Sternsingen in Speyer dieses Jahr wieder mit Singen an der Tür
Nach zwei Pandemiejahren freuen sich die Kinder von St. Otto wieder von Haus zu Haus ziehen zu dürfen. "Es ist toll wieder rauszugehen, zu singen, die Leute wirklich zu sehen und auch kurz zu reden. Letztes Jahr durften wir den Segen zum Aufkleben nur in die Briefkästen werfen," freut sich die 13-Jährige, die gemeinsam mit ihrem Bruder teilnimmt.
Sternsingen - eine katholische Tradition
Immer am oder um den 6. Januar herum gehen katholische Kinder und Jugendliche von Haus zu Haus, singen und bieten an, einen Segensspruch über die Tür zu schreiben. Dabei werden auch die Spenden eingesammelt. Die Sternsinger der Speyerer Kirchengemeinde St. Otto laufen am Samstag, den 7. Januar von Haus zu Haus.
In den vergangenen Jahren konnten die Sternsinger von St. Otto nach Angaben der Gemeinde jeweils zwischen 3.500 und 4.500 Euro für das Kindermissionswerk sammeln.