"Das ist ein Pilotprojekt. Was wir hier machen, kann in ganz Deutschland kopiert werden." Das sagt Thomas Giel, Projektentwickler von der Hochschule Mainz. Das Ziel: alles, was im gesamten Schul- und Sportzentrum im Süden von Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) an Energie verbraucht wird, soll auch vor Ort gewonnen werden. Strom und Wärme für die Kitas, für die Schulen, für die Sporthallen und das Hallenbad.
Das Viertel versorgt sich selbst mit Energie - ob das klappt, soll sich noch in diesem Jahr zeigen. Ende 2024 könnte der Probebetrieb beginnen:
Das heißt: die einzelnen Gebäude sind mit "smarter" Technik ausgestattet, die genau weiß, wie viel Wärme und Strom das Gebäude gerade braucht. Zum Beispiel die Kita oder das Hallenbad. Diese Informationen werden an die Energiezentrale weitergegeben - die mit Hilfe von digitaler Technik registriert, wie viel Energie gerade produziert wird. Das "smarte" System weiß dann, ob Energie für schlechte Zeiten gespeichert werden kann oder aus einem Speicher Energie herausgeholt werden muss.
Für das Energiewendeprojekt im Süden von Schifferstadt wurden unter anderem eine Energiezentrale gebaut, vollgestopft mit Rohren und Technik, ein Batteriespeicher für Strom, zwei Blockheizkraftwerke. Mithilfe von oberflächennaher Geothermie wird Erdwärme gewonnen. Alle Gebäude sind mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen ausgestattet. Das ist innovativ und in Rheinland-Pfalz in dieser Form einmalig, deswegen gab es von der EU sieben Millionen Euro Fördermittel. Insgesamt liegen die Kosten derzeit bei rund 27 Millionen Euro. Den größten Teil davon trägt der Rhein-Pfalz-Kreis.
Die Vision vom Viertel, in dem die Energie komplett selbst hergestellt und vor Ort verbraucht wird, ist allerdings noch nicht erreicht. Ein entscheidender Baustein dafür fehlt noch. Aktuell laufen die beiden neu gebauten Blockheizkraftwerke noch mit Biogas - später sollen sie mit Methan betrieben werden, das vor Ort hergestellt wird: aus Wasserstoff und CO2 aus der Luft.