Psychische Erkrankung vermutet

Sohn soll Vater getötet haben: Prozess in Frankenthal hat begonnen

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In Frankenthal hat am Dienstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der seinen eigenen Vater umgebracht haben soll. Die Staatsanwaltschaft zweifelt allerdings an seiner Schuldfähigkeit.

Die Staatsanwaltschaft Frankenthal wirft dem 32-Jährigen vor, seinen Vater Anfang April in Böhl-Iggelheim (Rhein-Pfalz-Kreis) im gemeinsamen Wohnhaus heimtückisch getötet zu haben. In dem Prozess geht es um die Frage, ob weitere gefährliche Straftaten von ihm erwartet werden und er deshalb dauerhaft in eine Psychiatrie muss.

Der 68-jährige Vater hatte laut Staatsanwaltschaft in der Tatnacht auf der Bettkante gesessen, als der Sohn ihn zunächst gewürgt hat. Dann habe er mit drei kleinen Statuen aus Porzellan auf ihn eingeschlagen. Als die Figuren zu Bruch gingen, habe er weiter zugeschlagen. Der Vater habe dadurch Schnittwunden und Knochenbrüche im Gesicht erlitten. Die Obduktion hatte ergeben, dass er durch "Gewalt gegen den Hals" und wegen hohen Blutverlusts ums Leben kam.

Tatnacht in Böhl-Iggelheim: Auch Sohn verletzt

Der Sohn zog sich bei der mutmaßlichen Tat auch selbst erhebliche Schnittwunden zu. Die meisten der im Haus gefundenen Blutspuren stammten von ihm, hieß es am Dienstag im Prozess. Polizisten sagten aus, dass sie eigentlich wegen Blutspuren im Treppenhaus und an der leerstehenden Wohnung der Mutter gerufen wurden. Diese lebte bis zu ihrem Tod Anfang des Jahres ganz in der Nähe und der Sohn hatte die Haushaltsauflösung vorgenommen.

Da der Sohn der einzige war, der einen Schlüssel zu der Wohnung besaß, und die Polizei annahm, dass er schwer verletzt ist, suchten sie nach ihm - zunächst in seiner Wohnung im Haus des Vaters. Dort wurden noch mehr Blutspuren gefunden und schließlich auch die Leiche des Vaters, so die Aussage der Polizisten.

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Prozess in Frankenthal: Sohn schweigt zur Tat

Der Beschuldigte hat sich am Dienstag vor Gericht nicht zur Tat geäußert. Er gab vor Gericht nur Auskunft zu seiner Person. Demnach habe er ein gutes Verhältnis sowohl zu seinem Vater als auch zu seiner Mutter gehabt. Vater und Sohn hätten jeden Tag zusammen gegessen und sich unterhalten. Beide haben nach seiner Aussage auch gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Dachboden der Wohnung fand die Polizei mehrere Blumentöpfe mit Hanfpflanzen und auch eine Beleuchtungslampe.

Der Beschuldigte gab an, seit seiner Jugend Cannabis zu konsumieren, zwischenzeitlich auch chemische Drogen. Vor drei Jahren habe er einen Entzug gemacht.

Beschuldigter könnte dauerhaft in Psychiatrie bleiben

Sollte sich herausstellen, dass der 32-Jährige bei der Tat schuldunfähig war, würde er freigesprochen und käme nicht in ein Gefängnis. Stattdessen würde er dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus bleiben müssen. Dort ist er seit der Tat Anfang April bereits untergebracht.

Für den Prozess sind sieben weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll im Dezember gesprochen werden.

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