Der Rohbau für das Studentenwohnheim auf dem ehemaligen Gelände der Pumpenfabrik Halberg ist fertig. Er liegt in der Nähe des Ludwigshafener Rheinufers.
Die 337 Appartements sollen sehr hochwertig eingerichtet werden, voll möbliert und mit Küchengeräten ausgestattet. Man kann sie einzeln, zu zweit oder mit Gemeinschaftsküche mieten.
65 Millionen Euro Invest für Studi-Wohnheim
Im Wohnheim wird es eine große Dachterasse, einen Fitnessraum, ein Filmzimmer, einen Lernraum, ein Musikzimmer und einen Spielebereich geben und vieles mehr. Die Firma International Campus (IC) steckt rund 65 Millionen Euro in das Projekt, sagt Projektentwickler Benjamin Albrecht.
IC bietet mehrere dieser Nobel-Wohnheime in Deutschland an, und auch einige in den Niederlanden, Österreich und Tschechien.
Satte Mieten in Luxus-Wohnheimen für Studierende
In seinem Haus in Freiburg beispielsweise, einer ähnlichen Anlage, verlangt der Investor für ein 28 Quadratmeter großes Apartment 998 Euro Warmmiete pro Monat, für 32 Quadratmeter sogar 1.160 Euro - Nebenkostensteigerungen nicht ausgeschlossen.
Zum Vergleich: Für eines der 147 Appartements im Ludwigshafener Wohnheim des Studierendenwerks Vorderpfalz kostet die Warmmiete maximal 365 Euro für ein Einzelapartement.
Dafür gibt es im Luxus-Wohnheim aber einen Rundum-Service für die Studis, etwa einen Hausmanager, eine Rezeption und einen Verleihservice. Sogar eine Clubkarte bietet der Investor und Events für die Bewohner.
Investor baut Kita im Erdgeschoss
Ungewöhnlich auch: Im Erdgeschoss des Wohnheims entsteht eine Kindertagesstätte mit 75 Plätzen. Das hatte die Stadt Ludwigshafen zur Bedingung für den Verkauf des Areals an den Investor gemacht, erklärt Benjamin Albrecht vom Unternehmen IC. Wer Träger der Kita wird, stehe noch nicht endgültig fest.
Christoph Heller, CDU-Ortsvorsteher der Südlichen Innenstadt, ist von dem Projekt begeistert. "Das ist wie ein Sechser im Lotto", so Heller. Dass es auf reiche Studierende abzielt, stört Heller nicht. Er ist überzeugt, auch für die gibt es in Ludwigshafen einen Markt.
Studierendenwerk: Wird Wohnungslücke nicht schließen
Der Sprecher des Studierendenwerks Vorderpfalz, Thomas Mosthaf, bezweifelt, dass das neue Wohnheim die große Lücke auf dem Wohnungsmarkt für Studierende in Ludwigshafen schließen wird. Er könne sich nicht vorstellen, dass es so viele reiche Studierende gibt, die sich das leisten können.
Im Studierendenwerk gebe es seit jeher eine Warteliste. Zurzeit kommen zwei Bewerber auf einen Platz, so Mosthaf. Dabei würden nur Plätze an Studierende vergeben, die auf dem normalen Wohnungsmarkt in Ludwigshafen keine Chance haben, etwa weil sie wenig Geld haben oder alleinerziehend sind. Ein Problem sei, dass das Land Rheinland-Pfalz die Studierendenwerke beim Bau neuer Wohnheime nicht bezuschusse, in anderen Bundesländern wie beispielsweise Niedersachsen sei das anders.
Stadt hatte auch Studierendenwerk Grundstück angeboten
Um den Bedarf zu decken, müsste das Studierendenwerk ein weiteres Wohnheim in Ludwigshafen bauen. Das sei aber finanziell nicht drin, so Sprecher Mosthaf. So habe die Stadt Ludwigshafen auch dem Studierendenwerk angeboten, ein Grundstück auf dem ehemaligen Halberg-Gelände zu kaufen.
Allerdings zu marktüblichen Preisen. Das Wohnheim wäre dann viel zu teuer geworden, so dass das Studierendenwerk keine günstigen Mietwohnungen hätte anbieten können, sagt Mosthaf. Er sei gespannt, wie stark die neuen Studierendenwohnungen des Privatinvestors nachgefragt werden.