Lange war spekuliert worden, wer künftig an der Spitze des weltgrößten Chemiekonzerns stehen wird - wenn Martin Brudermüller im kommenden Jahr mit Ablauf der Hauptversammlung Ende April aus dem Unternehmen austritt.
Mit dem 53-jährigen Markus Kamieth, promovierter Chemiker und Asienexperte, rückt nun einer der Favoriten nach. Kamieth werde den Geschäften und Teams bei BASF neue Impulse geben, heißt es in einer Erklärung des Ausichstrats, der die Personalie am Mittwoch beschlossen hat. Er ist seit 2017 Mitglied des BASF-Vorstands.
BASF: Chef-Sessel bleibt in Männderhänden
Der Aufsichtsrat gab außerdem bekannt, dass die derzeitige Technologiechefin Melanie Maas-Brunner auf eigenen Wunsch im kommenden Jahr das Unternehmen verlassen wird. Maas-Brunner war ebenso für den Vorstandsvorsitz gehandelt worden. Sie ist seit 26 Jahren bei der BASF und momentan auch Arbeitsdirektorin und Forschungsvorständin.
Somit bleibt der Chefsessel der BASF auch diesmal in Männerhand: Seit der Gründung des Chemiekonzerns durch Friedrich Engelhorn 1865 gab es bei der BASF nur männliche Vorstandsvorsitzende. Diese Tradition setzt das Chemieunternehmen mit Markus Kamieth nun fort, ebenso wie die Tradition, dass die Konzernleiter Eigengewächse sind.
BASF: Markus Kamieth folgt auf Martin Brudermüller
Der aktuelle Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller führt das Unternehmen seit 2018 und ist seit 2006 Mitglied des Vorstands. Zukünftig soll er den Aufsichtsrat von Mercedes-Benz führen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende und ehemalige BASF-Chef Kurt Bock lobte Brudermüller für seine Verdienste. Martin Brudermüller führe die BASF seit 2018 mit "Mut und Weitsicht", so Bock. Er habe das Unternehmen "mit großer Führungsstärke durch außerordentlich herausfordernde Zeiten geleitet" und gleichzeitig wichtige Weichen für die Zukunft des Chemiekonzerns gestellt. Dazu gehört laut Bock insbesondere das Bemühen der BASF um Klimaneutralität.
BASF: Katja Scharpwinkel und Anup Kothari neu im Vorstand
Der Aufsichtsrat hat am Mittwoch außerdem zwei neue Mitglieder in den Vorstand der BASF berufen: Katja Scharpwinkel tritt als Arbeitsdirektorin im Februar die Nachfolge von Melanie Maas-Brunner an. Scharpwinkel ist derzeit verantwortlich für die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika. Sie kam nach Unternehmensangaben 2010 zur BASF und hat seitdem erfolgreich verschiedene Geschäfte geführt.
Im März wird dann auch Anup Kothari Teil des Vorstands. Kothari leitet derzeit den Unternehmensbereich "Nutrition and Health". Er begann seine Laufbahn bei BASF in Nordamerika und hat nach Angaben des Unternehmens unterschiedliche Stationen in unterschiedlichen Firmenbereichen in den USA, Deutschland und China durchlaufen.