Weniger Kohlendioxid

Haifischhaut für Flugzeuge: BASF präsentiert nachhaltige Forschungsprojekte

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Autor/in
Hartmut Reitz

Die BASF hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben - mit Projekten, die helfen sollen, weniger Kohlendioxid zu produzieren: Eine Spezialfolie, mit der Flugzeuge noch windschnittiger werden oder ein Zusatzstoff für Asphalt, durch den Straßen länger leben.

Oft hilft es ja, sich etwas von der Natur abzuschauen – der Fachbegriff dafür heißt Bionik. So ist die Haut von Haifischen zur Vorlage für eine von der BASF entwickelte Spezialfolie geworden. Das Unternehmen präsentierte sie am Freitag bei einer Pressekonferenz. Ein Forschungs- und Entwicklungsteam hat die raue Oberfläche der Hai-Haut nachgeahmt und eine Folie produziert, die die gleichen Eigenschaften hat. So wie die Haifische mit minimalem Widerstand durchs Meer gleiten, fliegen inzwischen Flugzeuge mit geringerem Luftwiderstand.

Kooperation mit Lufthansa-Technik

 Die BASF hat in diesem Fall mit Lufthansa-Technik zusammengearbeitet. 16 Flugzeuge vom Typ Boeing 777 wurden bereits bei einem ihrer normalen Wartungs-Stopps im Hangar mit der BASF-Folie beklebt – zunächst nur am Rumpf. Sie verbrauchen damit nach Angaben der BASF 1,1 Prozent weniger Kerosin – in einem Jahr heißt das: 400 Tonnen Kerosin eingespart. Werden noch mehr Flächen beklebt, könnten auch drei Prozent Ersparnis drin sein.

Und die Folie "NovaFlex SharkSkin" muss einiges aushalten: Extreme Temperaturunterschiede, heftige UV-Strahlung. Gut möglich, dass bald noch mehr Flugzeuge mit der Folie beklebt werden. Oder auch Rotorblätter von Windrädern und der Rumpf von Booten und Schiffen.

Weniger Baustellen – das wär‘s

Es wäre ja wirklich ein großer Gewinn, wenn Straßen länger halten würden. Das würde Geld sparen und auch viel Zeit, die wir regelmäßig in Baustellenstaus stecken. Ein Zusatzstoff für Asphalt, den die BASF entwickelt hat, soll das tatsächlich schaffen. Es setzt an dem Bitumen, dem Bindemittel im Asphalt an und macht den Straßenbelag elastischer und langlebiger. Die BASF verspricht: Die Straßen halten um 50 bis 100 Prozent länger.

Zusatzstoff für Straßen

Im Werk Ludwighafen sind besonders stark belastete Straßenabschnitte mit dem verbesserten Asphalt angelegt worden und haben – so die BASF – die Ergebnisse bestätigt. Denn ein Lkw belaste den Straßenbelag so stark wie 50.000 Pkw. Und der Zusatzstoff namens "B2Last" kann offenbar noch mehr: Der Asphalt muss nicht mehr so heiß verarbeitet werden, wie üblich. Das spart Energie und die Luft wird nicht mehr so stark belastet. Und wenn der Straßenbelag dann mal doch ausgetauscht werden muss – dann kann er zum Teil auch wiederverwendet werden.

Es sind bisweilen kleine Effekte, die derartige Neuentwicklungen der BASF haben – die aber in der breiten Anwendung doch große Veränderungen bewirken können. Melanie Maas-Brunner vom BASF-Vorstand sagte, der Klimawandel schreitet voran. Und: "Wir dürfen keine Zeit verlieren."

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